Mittwoch, 28. September 2011

Rezension: Thomas Elbel - Asylon

Thomas Elbel - Asylon

Piper Verlag
448 Seiten
ISBN: 9783492267922


Über den Autor:
Thomas Elbel, Jahrgang 1968, aufgewachsen hinter den beschaulichen Kulissen Hildesheims, studierte Rechtswissenschaften, die bekanntlich dunkelste aller dunklen Künste, in Deutschland und den USA. Anschließend erlitt er einen jahrelangen Anfall beruflicher Gestaltwandelei. Als Anwalt, Syndikus, Doktorand, Dozent und schließlich Ministerialreferent versuchte er sich an der Stiftung maximalen Unheils, nur um sich am Ende vor seinen Verfolgern mit knapper Not in eine Professur zu retten. Unheilvolle Zukunftsszenarien von Blade Runner bis Matrix faszinierten ihn schon seit früher Jugend. Nachdem sein Plan, die Welt an den Rand des Abgrunds zu bringen, vorerst gescheitert ist, zerstört er sie jetzt von seinem Wohnort Berlin aus zumindest literarisch. »Asylon« ist sein Romandebüt.

Inhalt:
Asylon ist die letzte Stadt der Erde. Das einzige Bollwerk der Zivilisation, umgeben von endloser Wüste und hungrigen Heerscharen. Das jedenfalls denken ihre Bewohner. Torn ist Mitglied einer Spezialeinheit, die das Gleichgewicht zwischen den herrschenden Clans wahrt. Als dunkle Mächte seine Familie und sein Leben zu vernichten drohen, sieht er sich gezwungen, Asylons tödliche Außengrenze zu durchbrechen. Doch das Geheimnis, das sich dahinter verbirgt, wird alles infrage stellen, woran Torn je geglaubt hat.

Meine Meinung:
Abgeschottet von der Außenwelt müssen die Menschen in einer Stadt leben, die extrem hoch gebaut wurde, um so Platz für alle zu schaffen. Die ärmsten Bewohner der Stadt leben meist ganz unten, so dass sie die Sonne kaum einmal zu Gesicht bekommen und die Wohnungen kann man als solche wohl kaum bezeichnen. Diese Stadt ist von Thomas Elbel sehr düster beschrieben worden und sicher kein Ort, in dem jemand freiwillig leben möchte. Es herrschen sogenannte Clans, die allesamt die Macht in der Stadt übernehmen möchten und nur der Gouverneur Vanderbilt steht über allen...
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mit allem möglichem gerechnet habe, aber ganz sicher nicht damit, wie die Geschichte voranschreitet. Kaum denkt man, man hat jetzt endlich durchschaut, wie es weitergehen wird, ändert sich alles und man wird wieder überrascht. Denn hier ist wirklich gar nichts, wie es scheint. Man kommt kaum dazu, durchzuatmen, denn eigentlich passiert immer etwas spannendes. Das fesselt natürlich geradezu an das Buch.
Torn ist ein sehr sympathischer Protagonist, dem ganz schön übel mitgespielt wird. Sehr gut gefallen haben mir auch die Bösewichte, über die ich allerdings nicht viel schreiben kann, ohne zu spoilern. Es wird jedenfalls eklig, brutal und grausam, soviel kann ich verraten.
Thomas Elbel´s Schreibstil ist flüssig und er beschreibt recht detailliert "seine" Stadt. Deswegen konnte ich mich sehr gut in ebendiese hineindenken, was mir oft ein etwas beklemmendes Gefühl beschert hat.
Die Geschichte wird aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, so dass man einen guten Einblick in alle Handlungsstränge hat und vor allem auch weiß, was in den einzelnen Protagonisten so vor sich geht.
Auf jeden Fall handelt es sich hier um ein Buch für Erwachsene, denn stellenweise ist es sehr brutal.

Fazit:
"Asylon" ist eine wahnsinnig spannende, nervenaufreibende, intelligente und gut geschriebene Dystopie.
Ein wirklich großartiges Debüt und ich hoffe sehr, dass wir von Thomas Elbel noch einiges lesen werden.

2 Kommentare:

Kittyzer (Sonne) hat gesagt…

Steh schon auf meiner Wunschliste, das Buch, und durch deine schöne Rezension bin ich jetzt noch gespannter! ;) Danke dafür!

Buchmelodie hat gesagt…

Na, da bin ich ja bruhigt, dass es Dir gefallen hat. Schließlich habe ich das Buch auch schon hier liegen. Allerdings muss es noch etwas warten, wg. Rezi-Ex und Challenges, die erst noch weglesen muss. Aber dann geht ab nach Asylon :))
Liebe Grüße
Anja