arsEdition
400 Seiten
ISBN 978-3-7607-8471-7
Über die Autorin:
Jo Treggiari wurde in London geboren und verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Ottawa, Kanada. Mit dem Schreiben begann sie bereits im Alter von acht Jahren, als sie klassische Märchen modernisierte und neu erzählte. Später wohnte sie in New York City und San Francisco, wo sie als Boxerin trainierte, Artikel für Punk-Magazine schrieb und ein eigenes Plattenlabel betrieb. Jo lebt heute mit ihrem Mann und ihren Kindern in Neuschottland, Kanada. Sie liebt Hunde, Krähen und Oktopusse, bloggt gern und entspannt sich beim Kuchenbacken.
Inhalt:
Tödliche Epidemien, Tsunamis und Klimakatastrophen - die sechzehnjährige Lucy hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen. Als eine der wenigen Überlebenden eines alles vernichtenden Virus versucht sie sich in den zum Dschungel gewordenen Ruinen von New York durchzuschlagen. Doch Lucys Welt ist voller Bedrohungen: gefährliche Diebe und skrupellose Plünderer streifen umher. Als eine Horde wilder Hunde sie jagt, gelangt sie ans Ende ihrer Kräfte. Doch wie aus dem Nichts taucht Aidan auf - ein Junge, der ihr hilft, der tödlichen Meute zu entkommen und sie überredet, sich seiner Gruppe von Überlebenden anzuschließen. Aber auch diese kleine Gemeinschaft wird bedroht. Und langsam beginnt Lucy zu ahnen, dass sie selbst das Ziel der nächtlichen Überfälle ist. Etwas an ihr scheint anders zu sein ... Doch was ist Lucys Geheimnis, das für die letzten überlebenden Menschen Bedrohung und Erlösung zugleich ist?
"Du hast Angst, weil du hasst. Und du fürchtest dich, weil du nicht verstehst"
Seite 153
Meine Meinung:
Ich bin ein wenig hin- und hergerissen, was dieses Buch angeht. Den Schreibstil der Autorin finde ich nicht schlecht (auch wenn mir manche Stellen ein wenig abgehackt vorkamen), man kommt gut voran mit dem Buch, weil er sich größtenteils flüssig lesen lässt. Auch die Umgebung, wie sie Jo Treggiari beschrieben hat, konnte ich mir sehr gut vorstellen und mich auch in Lucy anfangs gut hineinversetzen. Doch irgendwie stört mich Lucy als Protagonisten stellenweise ein wenig. Anfangs wird sie als sehr stark und mutig dargestellt, da sie ganz alleine in so einer unwirtlichen, von Naturkatastrophen zerstörten und von Plünderern heimgesuchten Umgebung überlebt. Sie ist eine Einzelgängerin, die schon immer lieber alleine war und eigentlich auch ihren eigenen Kopf hat. Eigentlich... Und da kommen wir zu meinem Problem mit ihr. Denn in bestimmten Situationen benimmt sie sich doch ein wenig zu brav meiner Meinung nach. Sie lässt sich ab und an unterbuttern (gerade von der eifersüchtigen Del), dann wieder lässt sie sich nichts sagen (zb. von Grammalie Rose, die wesentlich älter ist als sie) und wird plötzlich fast schon feige, als sie unter anderen Menschen ist. Das passte für mich nicht recht zusammen.
Trotzdem hat mir dieses Buch gefallen, denn ich mochte die Rückblicke sehr. Die Autorin sprang in den ersten Kapiteln oft in die Vergangenheit zurück, aus der man erfahren konnte, wie es zu dieser unwirtlichen Welt kam. Ein wenig gestört hat mich, dass man aus Lucy´s Vergangenheit und auch aus der ihrer neuen Freunde fast gar nichts erfahren hat. Ich glaube, das hätte den Figuren mehr Tiefe gegeben.
Für mich hatte das Buch gerade in der Mitte einige Längen, doch der Anfang und das Ende waren sehr spannend, wie ich finde. Gerade der Schluß war ein Pageturner, den ich fast schon atemlos verschlungen habe. Das Buch ist in sich abgeschlossen, doch irgendwie war das Ende ein wenig unbefriedigend und man könnte fast noch einen Teil dranhängen (was so aber nicht geplant ist, soweit ich weiß).
Für mich eine nette Dystopie, die in der Mitte ein wenig an Fahrt verliert, doch zum Ende hin wieder mit einigem an Spannung aufwarten kann. Ich hätte mir ein wenig mehr Tiefe bei den Charakteren gewünscht, doch trotzdem ist es ein Buch, was man durchaus gut lesen kann.
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