Klett-Cotta
298 Seiten
ISBN 978-3-608-93914-9
Über den Autor:
Isaac Marion, geboren 1981 im Nordwesten des Bundesstaates Washington, lebt in Seattle als Grafiker und Autor. Nach der Veröffentlichung einiger Kurzgeschichten ist "Mein fahler Freund" Marions erster Roman. Die Filmrechte wurden sofort an Hollywood verkauft.
Inhalt:
R ist ein Zombie. Es ist ihm peinlich, dass er sich nur an den ersten Buchstaben seines Namens erinnern kann. Wie die anderen Zombies verbringt R seine Zeit mit Herumstehen und Stöhnen. Was die Wenigsten wissen: Tot sein ist leicht. Bei einem der Raubzüge in der Stadt trifft R auf Julie. Dummerweise hat er gerade das Hirn ihres Freundes gegessen. R weiß nicht warum, aber er verliebt sich unsterblich in Julie - ausgerechnet in ein lebendes menschliches Wesen. »Mein fahler Freund« erzählt die Geschichte des bestaussehenden und charmantesten Zombies aller Zeiten.
Meine Meinung:
Ehrlich gesagt hatte ich so meine Bedenken, was dieses Buch angeht. Das Cover hat mich ein wenig abgeschreckt, könnte man sagen. Ich weiß noch nichtmal wirklich warum, aber irgendwie habe ich etwas ganz anderes erwartet, als das was dann kam. Und eigentlich ist es schade, denn ich könnte mir vorstellen, dass es nicht nur mir so geht, sondern auch anderen potenziellen Lesern. Denn hinter diesem Buch verbirgt sich ein richtiger kleiner Schatz, finde ich.
Isaac Marion lässt den Zombie R selbst aus seinem Leben erzählen, was mir anfangs ein wenig komisch vorkam, denn R kann sich eigentlich gar nicht richtig artikulieren. Doch später versteht man auch das dann. R hat einen wunderbaren - etwas schwarzen - Humor, weswegen er mir von Anfang an sympathisch war. R möchte kein Zombie sein und Leute umbringen, doch was bleibt ihm schon anderes übrig, wenn er weiter existieren möchte?
Auch Julie fand ich von Anfang an sympathisch, ebenso wie deren Freundin Nora und R´s -wenn man das unter Zombies so nennen kann- Kumpel M. Für mich eine wirklich gelungene Mischung aus Charakteren.
Noch ein großer Pluspunkt ist der Schreibstil von Isaac Marion. Absolut flüssig, an keiner Stelle langweilig und nicht immer mit nur einfachen Worten, die man einem hirnlosen Zombie eigentlich gar nicht zutrauen würde.
Die Welt, die Marion beschreibt, ist wieder eine dystopische, in der ich auf gar keinen Fall leben möchte. Wer will auch schon von einem Zombie gefressen werden und noch so einiges anderes, das ich allerdings nicht verraten möchte, denn gerade dass man erst so nach und nach erfährt, in was für einer Welt man sich da gerade befindet, weil R sich ja an nichts mehr erinnern kann, hat mich so fasziniert. Ich fand es unheimlich spannend das Geheimnis so nach und nach aufzudecken.
Außerdem fand ich persönlich es gut, dass die Liebesgeschichte nicht zu sehr in den Vordergrund gerückt ist. Irgendwie hätte ich das unpassend gefunden.
Fazit:
Ein sehr gelungenes Debüt, dass ich allen empfehlen kann, die auch mal eine etwas andere Geschichte aus dem Zombiebereich lesen möchten und die schwarzen Humor mögen.
1 Kommentar:
Huhu,
das Buch kann leider nicht als Dystopie werten. Tut mir Leid :(
Liebe Grüße Caro
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