Dienstag, 12. Juli 2011

Rezension: Ivonne Hübner - Im Land der Sümpfe

Ivonne Hübner - Im Land der Sümpfe

Dryas Verlag
527 Seiten
ISBN 978-3940855213


Über die Autorin:
Ivonne Hübner, am 29.12.1977 in der niederschlesischen Oberlausitz geboren, studierte in Leipzig Germanistik, Kunstpädagogik und Erziehungswissenschaften. Seit 2008 arbeitet sie als Studienrätin für Deutsch und Kunst in Potsdam, wo sie mit ihrer Familie lebt.

Inhalt:
Mitte des 12.Jh. Fjäder, die Tochter eines Fischers vom Oberuckersee, und Erik, der Sohn des hiesigen Töpfers, wachsen gemeinsam auf und können sich ein Leben ohne den anderen nicht vorstellen. Doch die Idylle im Land in den Sümpfen, dem nordöstlichsten Winkel des Heiligen Römischen Reichs, ist trügerisch, denn der machthungrige Markgraf Albrecht von Askanien will in einem blutigen Kreuzzug die Wenden zu Christen bekehren. Fjäder und Erik werden auseinander gerissen und für beide beginnt eine jahrelange Irrfahrt.
Die Kultur der ehemals zwischen Elbe und Oder siedelnden Stämme wurde fast vollständig zerstört. Museen wie das Ukranenland in Torgelow bemühen sich, das Leben der Slawen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Um diese Arbeit zu unterstützen, wird ein Teil des Erlöses vom Buchverkauf an das Ukranenland gespendet.

Meine Meinung:
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Anfangs meine Schwierigkeiten mit dem Buch hatte. Durch die vielen slawischen Begriffe, die ungewohnten Namen und das viele politische Debattieren, war es für mich schwer, mich in die Geschichte einzufinden und ich hab mehr als einmal mit dem Gedanken gespielt, das Buch abzubrechen. Ich habe es nicht getan und bin jetzt mehr als froh darüber. Wenn man sich erst einmal an all das gewöhnt hat und das politische Gerede weniger wird, dann kann man sich auf eine wunderbare historische Geschichte freuen, die wirklich gut recherchiert ist und zu fesseln weiß. Der Schreibstil der Autorin ist der Zeit angepasst und hat mir sehr gut gefallen. Wie gesagt, ist es eine Gewöhnungssache, sich mit den ganzen slawischen Worten (die jedoch immer als Fußnote auf der jeweiligen Seite erklärt werden) anzufreunden, doch nach einer Weile fällt das gar nicht mehr so schwer. Man lernt wirklich verdammt viel über die Geschichte der Slawen, über ihre Bräuche und Riten und vor allem auch über den Krieg im 12. Jahrhundert, der so grausam war und bei dem ich mehr als einmal schlucken musste, denn Ivonne Hübner nimmt hier kein Blatt vor den Mund. Ein bisschen weniger historische Fakten wären vielleicht sinnvoll gewesen, denn man wird zum Teil wirklich mit Informationen überhäuft, die man so gar nicht alle auf einmal aufnehmen kann.
Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Erik, Fjäder und dem Bischof Wigger von Brandenburg geschrieben. Mit Erik und Fjäder hat Ivonne Hübner zwei wunderbare Protagonisten geschaffen, die um ihre Liebe kämpfen müssen und dabei fast zugrunde gehen. Wie schlimm muss es sein, von seiner Familie, seinen Freunden und allem, was man kennt und liebt getrennt zu werden. Ivonne Hübner hat das wunderbar beschrieben und mich damit fesseln können. Ich musste unbedingt wissen, wie die Geschichte um Erik und Fjäder ausgeht, ob die beiden noch einmal zusammen finden oder sich in den Kriegwirren für immer verlieren. Die Liebesgeschichte der beiden bleibt jedoch die meiste Zeit im Hintergrund und der historische Teil ist es, der hier Vorrang hat.
Am Ende des Buches gibt es noch eine Zeittafel, einen Glossar zur slawischen Sprache, sowie ein Namens- und Orts- und Sachregister. Ausserdem gibt es noch eine Karte, über den Weg, den Erik genommen hat, als er erst verschleppt wurde und auf dem er sich nachher auf die Suche nach Fjäder gemacht hat. Dadurch hat man nochmal eine gute Übersicht über die Ereignisse.
Ich möchte mich ganz herzlich bei und für die Zurverfügungstellung dieses Buches bedanken.

2 Kommentare:

Ayanea hat gesagt…

Hi ;) Also ich hab das Buch hier auch noch liegen...aber da in so gut wie JEDER Rezension steht, dass sich der Anfang ziehen würde wie Kaugummi, habe ich einfach keine Lust mich da durch zu quälen :(

LG
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joshi_82 hat gesagt…

Ja, versteh ich. Wie gesagt, ich hätte auch fast aufgegeben, aber nach den ersten 100 Seiten etwa wird es wirkich gut, finde ich.