Montag, 4. April 2011

Rezension: Pierre Billon - Die fünfte Offenbarung


Pierre Billon - Die fünfte Offenbarung

BasteiLübbe
541 Seiten Taschenbuch
ISBN: 978-3404147472


Der Autor:
Pierre Billon ist ein französicher Schriftsteller und Autor von Drehbüchern für Film und TV. Er wurde 1937 in Genf geboren und seinen ersten Roman (L´Ogre de Barbarie) hat er 1972 geschrieben.

Inhalt:
Drei Frauen kämpfen gegen eine internationale Organisation, die Menschenrechte missachtet und Geschäfte mit Folter und Tod macht. Als die Tochter einer der Frauen in die Fänge der vermeintlich Heil bringenden Sekte gerät, müssen sie ihren ganzen Mut zusammennehmen, um das Mädchen zu retten. Doch der Anführer der Sekte scheint der Teufel persönlich zu sein ...

Rezension:
Als ich die Inhaltsangabe gelesen habe, war ich zugegebenermaßen erstmal unsicher, ob das nicht ein langweiliger Schmöker werden könnte. Doch - trotz einiger Schwachstellen- ist es das nicht. Die Story von den sogenannten "Snuffs", in denen die "Darsteller" auf grausame Weise gefoltert und getötet werden, die in Zusammenhang mit den "Mirandisten", einer fanatischen Sekte, gebracht werden, ist eigentlich eine spannende Geschichte, nur leider rücken diese Snuffs bzw. die Bekämpfung eben dieser am Ende immer mehr in den Hintergrund. Denn es gibt noch zwei weitere Haupt-Handlungsstränge: die fünfte Offenbarung der Mirandisten, die es zu verhindern gilt und die Geschichte der Ärztin Laurence Descombes, die als Geisel der "Befreiungsarmee Farghestans" befreit werden konnte und nun erst wieder ins "normale" Leben zurückzufinden versucht. Diese drei Handlungsstränge fügen sich im Laufe der Geschichte jedoch alle zusammen.
Die Schwächen dieses Buches liegen meiner Meinung nach eindeutig in den Figuren, auf deren Seelenleben viel zu langatmig eingegangen wird (es gibt kaum Personen in dem Buch, die keinen seelischen Schaden haben) und mit denen man sich trotzdem nicht recht anfreunden kann (zumindest ging es mir so). Ausserdem gibt es in diesem Buch Handlunggstränge, die absolut gar nicht nötig gewesen wären und - wie ich finde - auch nicht wirklich da hinein passen. Was mich am meisten gestört hat und woran ich mich erst gewöhnen musste war, dass man kaum unterscheiden konnte, was die Protagonisten sagen bzw. nur denken.
Trotz all dieser Schwächen, ist das Buch relativ flüssig zu lesen und es gibt einige fesselnde Passagen (und auch erschreckende, abstossende).
Fazit: Kein Buch, das man unbedingt gelesen haben muss, aber die Story an sich hat Potenzial und man hätte da noch viel mehr draus machen können.
Und noch ein Zitat aus dem Buch, welches wirklich perfekt dazu passt:
"Die Verbrechen der höchstentwickelten Zivilisation sind zweifellos schlimmer, als die der tiefsten Barberei." Jules Barbey d´Aurevilly