Freitag, 14. September 2012

Leser fragen - Jennifer Benkau antwortet!


Die liebe (und sehr sympathische) Jennifer Benkau hat eure Fragen ausführlich und superschnell beantwortet und dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken! Auch euch wieder ein großes Dankeschön für die tollen Fragen und natürlich auch an Script5 für die Herstellung des Kontakts. Wer das signierte Exemplar von "Dark Canopy" gewonnen hat, erfahrt ihr wieder am Ende des Interviews und hier sind nun eure Fragen und Jenny´s Antworten. Viel Spaß!

Steffi
Wie sind sie dazu gekommen, gerade eine solche Geschichte zu schreiben?
Woher ist die erste Idee für dieses Werk gekommen?
Jennifer Benkau
Liebe Steffi,
es ist bei mir selten der Fall, dass ich eine Idee habe und daraufhin ein Buch konzipiere. Die meisten Ideen basieren auf Fundamenten, die ich schon seit Jahren mit mir herum trage und die dann stetig und zumeist unbemerkt, d.h. unterbewusst weiter ausgebaut werden und reifen. Die Grundmauern der Idee um Dark Canopy z.B. kann ich selbst nicht mehr genau erklären. In jedem Fall spielten zwei TV-Serien eine Rolle: Zum einen ist das „Die dreibeinigen Herrscher“, eine dystopische Serie aus den 80ern, die ich als Kind geliebt habe (und die dann mit einem schrecklichen Cliffhanger am Ende einfach eingestellt
wurde!) und zum zweiten „The Tribe“, eine Low-Budget-Serie aus dem Jahre 2000 herum, die ich mit einer Mischung aus Fremdschämen und Faszination verfolgt habe.
Zur „fertigen Idee“ von Dark Canopy brauchte es neben dieser sehr alten Inspiration dann nur noch eine zerdrückte Coca-Cola-Dose im Rinnstein – und voilà!

Chrisy
Warum haben sie mit dem Schreiben begonnen?
Jennifer Benkau
Hallo Chrisy,
coole Frage. Ich hab als Kind und Jugendliche schon geschrieben, hatte aber nie den Gedanken ans Veröffentlichen. Ich war nicht gut und nicht ehrgeizig genug. Und irgendwann ist mir dann auch die Lust am Schreiben verloren gegangen. Wieder angefangen hab ich im Dezember 2008 und eigentlich nur, weil da
plötzlich eine Geschichte war, die unbedingt erzählt werden wollte. Und da ich leider keine Kontakte zu Filmemachern hatte, blieb nur, einen Roman daraus zu machen. Da habe ich dann begonnen, das Schreiben erst zu nehmen, zu erlernen, zu üben und schließlich wusste ich: das ist er, der Job, den ich langfristig
machen will.

Julia liest
Wie schaffen Sie es mit 3 Kindern solche Bücher zu schreiben?
Jennifer Benkau
Liebe Julia,
wie jede arbeitende Mutter muss ich mir meine Arbeitszeiten einteilen. Im Vergleich zu einer Friseurin, einer Managerin oder einer Malermeisterin habe ich den unvergleichlichen Vorteil, von zu Hause arbeiten zu können. Das erleichtert einiges. Außerdem teilen mein Mann und ich uns den Haushalt und schrauben ihn auf das Nötige zurück. Ein perfekter Haushalt ist in einer Familie mit vielen Kindern, Hunden und Katzen nicht zu erreichen, wenn beide Elternteile arbeiten. Wir sehen das ziemlich entspannt und lassen auch gerne mal
den Griechen an der Ecke für uns kochen.

Julia liest
Wenn Sie mal keine Liebesromane schreiben würden, was würden Sie dann schreiben?
Jennifer Benkau
In meiner Bibliografie wird wohl demnächst auch mal ein Thriller auftauchen. Auch weiterhin bin ich vielen Themen gegenüber offen, mal schauen, welche Ideen sich durchsetzen.

Julia liest
Was lesen Sie gerne?
Jennifer Benkau
Ich lese quer durch die Bank, aber am liebsten sind mir tatsächlich die fantastischen Romanzen und romantische Fantasygeschichten.

Julia
Sehr geehrte Frau Benkau,
zu aller erst möchte ich sagen, dass mich das Thema von "Dark Conopy" sehr interessiert und ich mir, unabhängig davon, ob ich gewinne, kaufen werde. Schlimm diese Büchersucht :D
Sooo, nun zu meiner Frage: Haben Sie jemals daran gezweifelt, ob Ihre Geschichten gut sind? Ein gewisses
Selbstvertrauen braucht man bestimmt...
Jennifer Benkau
Liebe Julia,
tausche „jemals“ gegen „ständig“ und ich sage: ja klar! Ich zweifel letztlich immer und werde das vermutlich auch immer tun. Natürlich bekommt man irgendwann das Selbstvertrauen zu sagen: „Okay, du hast das Handwerk drauf, ein vorzeigbares Buch zu schreiben.“ Doch ob dieses Buch auch das gewisse Etwas hat, das den Funken bei den meisten Lesern überspringen lässt, das steht manchmal in den Sternen und hängt nicht immer vom Handwerk ab. Diese Zweifel sind letztlich aber nichts Schlimmes. Ich ver-zweifle nicht daran. Doch Magenkribbel – krieg ich diese Leser oder schaff ich es diesmal nicht – das gehört dazu.

Yvonne
Ich würde gerne wissen, ob Sie ihre Geschichte von vorne nach hinten durch schreiben oder ob sie einzelne Kapitel schreiben und diese dann so wie es passt zusammenfügen?
Jennifer Benkau
Hallo Yvonne,
mein Rohmanuskript schreibe ich von vorne nach hinten durch. Es kann aber passieren, dass ich später entscheide, Szenen zu verschieben oder irgendwo noch etwas wegzunehmen oder einzusetzen.

Lisa
Hallo :)
Haben Sie ein Vorbild unter den Autoren/Autorinnen,vielleicht jemanden den Sie gerne selbst lesen?Und wenn ja,wer ist das?
Jennifer Benkau
Liebe Lisa,
ein Vorbild, im Sinne von: ich möchte schreiben wie er/ sie habe ich nicht, nein. Aber es gibt natürlich viele Autoren, die ich gerne lese. Da wären z.B. Antonia Michaelis, Charlotte Lyne, Ali Shaw, Chuck Palahniuk. Wobei … wenn ich es mir recht überlege, würde ich schon gerne schreiben können wie Chuck Palahniuk ;-)

Rica
Sehr geehrte Frau Benkau,
danke, dass Sie uns die Möglichkeit geben, Ihnen Fragen zu stellen!
Mich interessiert generell immer, wie zufrieden man als Autor mit der Covergestaltung ist? Es gibt ja schon ziemlich oft Cover, die thematisch überhaupt nicht zum Inhalt passen und da frage ich mich jedes Mal, ob die Autoren überhaupt ein Mitspracherecht hatten..deshalb muss ich Sie das auch fragen :)
Jennifer Benkau
Hallo Rica,
eure Fragen zu beantworten macht mir Spaß – ich freue mich sehr über euer Interesse.
Was die Cover betrifft muss ich zugeben, dass ich da relativ wenig Ahnung habe. Natürlich habe ich einen persönlichen Geschmack, aber die Coverdesigner haben natürlich einen viel umfassenderen Blick. Daher lege ich meine Cover gerne in die Hände derer, die davon mehr verstehen als ich ;-) Bisher war ich immer zufrieden, wenn es auch Cover in meiner Bibliografie gibt, an die ich mich erst gewöhnen musste.
Die Antwort ist also: Nein, als Autorin habe ich keinen großen Einfluss auf das Cover. Ich könnte sicher ablehnen, was gar nicht geht, aber soweit ist es noch nie gekommen. Ich hatte das Glück, dass sich meine Verlage bisher sehr engagiert gezeigt haben, das Cover dem Buch anzupassen.

Jenny
Liebe Jennifer Benkau,
hast du denn einen Liebling unter deinen bisher veröffentlichten Büchern?
Jennifer Benkau
Hallo, Jenny!
Ich habe Lieblinge, ja. Ich mag sie alle – klar. Aber einige mag ich eben noch ein bisschen lieber. Zwei von meinen Lieblingen kommen erst in 2013 heraus, der Dritte ist mein „Phoenixfluch“. Der bedeutet mir aus unterschiedlichen Gründen sehr viel.

Jenny
Und schreibst du lieber erst eine Geschichte zu ende und fängst danach eine neue an oder
schreibst du auch gleichzeitig an mehreren?
Jennifer Benkau
Meist arbeite ich an mehreren Geschichten parallel. Ich habe einfach nicht die Disziplin, erst eine zu beenden, ehe ich eine andere anfange. Die neuen Ideen sind so verlockend ;-)

Kathrineverdeen
Hallo! Vielen Dank für dieses tolle Gewinnspiel und herrlichen Glückwunsch!
Mich interessiert ob Fr. Benkau die Zukunft ähnlich düster sieht wie in Dark Canopy. Gibt es Parallellen zu ihrer eigenen Zukunftsvision?
Jennifer Benkau
Hallo Katrineverdeen,
das klingt jetzt sehr pessimistisch, aber es ist gar nicht die Zukunft, die ich so düster sehe, sondern die Gegenwart. Wir müssen nur mal ein paar Kilometer weiter denken, an Länder, in denen es den Menschen nicht so gut geht wie uns, die das Privileg haben, in Mitteleuropa doch verhältnismäßig königlich zu leben.
Das, was wir in Dystopien lesen – Unterdrückung, Rassismus, Gewaltherrschaft, Kampf ums blanke Überleben – ist in diesem Moment in vielen Teilen dieser Erde bittere Realität. Darüber nachzudenken fällt zugegebener Weise leichter, solange es sich um Fiktion handelt – vermutlich ist genau das der Grund, warum Dystopien zurzeit so beliebt sind.

Jay
Haben Sie eine bestimmte Musik, die sie immer beim Schreiben hören? Musik, die sie zu so einer tollen Geschichte wie Dark Canopy inspiriert?
Jennifer Benkau
Hallo Jay,
ich höre beim nachdenken, Plotten und Schreiben oft Musik, die von der Stimmung zum Text passt. Bei Dark Canopy haben mich unter anderem Linkin Park, Adele und Lana del Ray begleitet.

passionfruit
Liebe Jennifer,
da wir die chance haben, ihnen löcher in den Bauch zu fragen, fange ich gleich mal an :) :
Haben sie bestimmte Rituale vor dem Schreiben ?
Jennifer Benkau
Liebe Cindy,
Rituale habe ich eigentlich nicht - aber ohne Kaffee läuft hier nichts ;-)

passionfruit
Welchen Charakter aus der Dystopie "Dark Canopy" würden sie gerne treffen ?
Jennifer Benkau
Eine Figur aus Dark Canopy treffen? Oh, vielleicht Graves. Graves ist nett und ich könnte ihn fragen, wie The Stand von Stephen King endet (ich hab den dicken Schinken immer noch nicht zu Ende gelesen).

passionfruit
Ich habe gehört, dass der zweite Teil von Dark Canopy , "Dark Destiny" heißen soll, stimmt das ?
Jennifer Benkau
Immer diese Gerüchte im Netz ;-) Ich weiß inzwischen, wie das Buch heißen wird, aber ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, ob ich das schon veröffentlichen darf …

passionfruit
Was finden Sie am Besten an ihrem Job als Autorin ?
Jennifer Benkau
Das Beste am Autorenjob … hm, schwer zu sagen. Ich finde, den Platz sollten sich drei Punkte teilen:
Den Moment, in dem der letzte Satz ins Dokument fließt und ein Manuskript in seiner Rohfassung endlich fertig ist.
Der Moment, in dem ich ein neues Cover zum ersten Mal zu sehen bekomme – denn dann wird das Buch „real“.
Und der Kontakt zu den Lesern, die Lesungen, Events, Autogrammstunden – all die Augenblicke, in denen man mal die Möglichkeit hat, ein paar Worte mit den ansonsten so gesichtslosen Menschen zu plaudern,
für die man das alles macht.

Melanie J.
Wie ist es für Sie mit den ganzen verschiedenen Charakteren in ihrem Kopf klarzukommen? Nicholas schien ja nicht der einfachste Kandidat gewesen zu sein (obwohl ich ihn liebe :D)
Jennifer Benkau
Liebe Melanie,
ja, da sagst du was. *lol* Hauptfiguren sind in meinem Kopf immer sehr präsent bis nervig (weil sie es ungern zulassen, dass ich mich mit etwas anderem beschäftige). Zum Glück lassen sich mich in Ruhe, sobald ihre Geschichte erzählt ist, sonst sähe es in meinem Kopf wohl aus wie bei H&M, wenn es Madonna-Label-Klamotten gibt. Für Nebenfiguren brauche ich aber Karteikarten, damit ich nichts durcheinanderwerfe.

Büchernische
Liebe Frau Benkau,
wie kamen Sie auf die Idee, eine Dystopie zu schreiben, woher nimmt man die Inspiration für eine düstere Zukunftsgeschichte? Welche Musik hören Sie beim Schreiben?
Jennifer Benkau
Liebe Sandra,
schau doch bitte bei den Antworten an Steffi und Jay, da gehe ich auf diese Fragen schon ein.
Alles Liebe!

Janine
Hallo Jennifer :)
Mich würde interessieren, welches Dein erstes Buch gewesen ist, dass Du gelesen hast?
Jennifer Benkau
Liebe Janine,
an eines meiner ersten Bücher erinnere ich mich noch genau – und ich habe das Buch auch noch!
Das war „Snoofie an Olala – Briefe von Hund zu Hund“ von Marion Sikor. Mit dem Buch habe ich lesen gelernt. Außerdem erinnere ich mich an ein ganz dickes Heidi-Buch, das ich als Kind sehr geliebt habe.
Und mein erstes Jugendbuch, meine „erste große Liebe“ war „Martin und Lara“ von Werner Egli. In das Buch war ich derart verschossen, dass ich es als 10jährige aus der Bücherei geklaut habe, weil ich es mit niemandem teilen wollte. Es wurde übrigens vor kurzem erst neu aufgelegt – ich kann es immer noch sehr empfehlen. (Inzwischen habe ich es natürlich auch gekauft.)

PMelittaM
Hallo Jennifer,
wie bist du auf die Idee des Charakters des Nybbas gekommen?
Jennifer Benkau
Hallo Petra,
die Geschichte, wie ich auf den Dämon gekommen bin, habe ich – dramaturgisch leicht aufgearbeitet ;-) – auf meiner Homepage veröffentlicht: jennifer-benkau.de
Unter Schulterblick kannst du mir … über die Schulter blicken und die ganze Geschichte nachlesen. In Wirklichkeit war es … fast genau so

Jacquy
Hallo Jennifer :)
Meine Frage ist, ob sie damit gerechnet haben, dass so viele Leute ihr Buch lieben. Oder war das total überraschend?
Jennifer Benkau
Liebe Jacqueline,
ich hatte es natürlich gehofft ;-) Tatsächlich hatte ich mit viel mehr kritischen Stimmen gerechnet, weil ich
meine Figuren nicht wirklich „gefällig“ gestaltet habe, d.h. es gibt jede Menge Punkte, an denen der Leser die Figuren nicht als sympathisch erlebt. Dass so viele diese (i.m.a.) realistische Darstellung mit Ecken, Kanten und Fehlern der Figuren so positiv aufnehmen, hat mich schon überrascht. Positiv!

Buchrücken
Juhuu :) Dark Canopy ist eines meiner Lieblingsbücher :D
Liebe Frau Benkau,
Wie war das Gefühl Ihr "Dark Canopy" zum ersten Mal in den Händen zu halten (vorallem mit beiden Händen, da es richtig schwer ist :D)
Jennifer Benkau
Das war der Hammer. Ich hatte selbst nicht gewusst, dass es so ein Klopper wird. Ich hab das Buch den ganzen Tag wie ein Baby im Haus herumgetragen, es aus allen Perspektive fotografiert, meine Regale
abgestaubt und umgeräumt, damit es einen passenden Platz findet … ich war ein bisschen gaga

Buchrücken
Wieso ist Dark Canopy eine Duologie und keine Triologie,wie bei den meisten Büchern zur Zeit ?
Jennifer Benkau
Ich bin kein Fan von erzwungenen Trilogien. Und ich bin faul. Wenn eine Geschichte drei Bände braucht – okay. Aber wenn man sie in zwei Bänden erzählen kann (oder in einem) gibt es für mich keinen Grund, das
nicht zu tun.

Buchrücken
Wie lange haben Sie an Dark Canopy geschrieben?
Jennifer Benkau
Die ersten 100 Seiten und der Plot wuchsen über ziemlich lange Zeit immer so „nebenbei“ während ich eigentlich an anderen Projekten saß. Als dann feststand, dass DC bei script5 erscheint, entstanden die
restlichen 400 Seiten Rohfassung innerhalb von zwei Monaten. Das war ein Schreibmarathon, hat viel Kraft gekostet und ist nicht gerade nachahmenswert.

Buchrücken
*Achtung Spoiler*
Am Ende des Buches (Dark Canopy" sieht es für Néel nicht so gut aus. Wird er überleben ?
Jennifer Benkau
Das wüsstest du gerne, was? ;-)

Buchrücken
Wenn Dark Canopy verfilmt werden sollte, welche Schauspieler würden zu Néel und Joy passen ?
Jennifer Benkau
Ich bin leider total unbedarft, was aktuelle Schauspieler betrifft, mir fallen da nur die bekanntesten ein, und da passt keiner so recht. Im Falle einer Verfilmung wäre mein Wunsch aber ohnehin, dass es noch unbekannte
Schauspieler werden, mit denen man noch nichts verbindet.

Buchrücken
Was ist Ihre Lieblingsszene in Dark Canopy ?
Jennifer Benkau
Meine Lieblingsszene ist die, in der Joy Willie verführt. Ich weiß selbst nicht warum, aber in der Szene stand sie mir so deutlich vor Augen, so vollkommen zerrissen und dennoch stark, weil sie bereit war, alles nötige
zu tun. Ich empfinde die Szene als absolut eklig und erotisch zugleich – diese Ambivalenz mag ich sehr.

Junebug
Hallo Jennifer,
was war das für ein Gefühl, als du erfahren hast, dass dein Buch veröffentlicht wird. Und wie war es, das fertige Buch in den Händen zu halten?
Jennifer Benkau
Hallo, Michelle.
Jedes Buch fühlt sich anders an. Bei DC waren es zu Anfang vor allem Zweifel, die vorherrschten. Schaff ich das? Wollen die das wirklich lesen? Bekomme ich alle Fäden vereint ohne zu sehr abzuschweifen? Krieg ich es überhaupt hin diese engstirnige Joy mit dem Feind zusammen zu bekommen? Was hab ich mir nur dabei gedacht! Als das Buch dann fertig war, gerieten diese Zweifel erst mal ein paar Tage in den Hintergrund … zumindest bis die ersten Rezensionen erschienen ;-)

Object Art
Hallo!
Mich würde interessieren, wie Sie auf die Idee zu Dark Canopy gekommen sind? Welches sind Ihre
Lieblingsautoren? Wo schreiben Sie am liebsten?
Jennifer Benkau
Hallöchen.
Zu den ersten beiden Fragen habe ich ja bereits etwas gesagt.
Am liebsten schreibe ich tatsächlich ganz langweilig bei mir zu Hause am Schreibtisch; eine Katze auf dem Schoß und einen Hund an den Füßen. Hin und wieder gehe ich zum Schreiben auch gerne mal in ein Café, um zur Motivation etwas Abwechslung reinzubringen.

EveDeFun
Mich würde interessieren, wie Sie auf solche Science-Fiction-Ideen kommen?
Jennifer Benkau
Hallo!
Gute Frage, ich bin kein typischer Sci-Fi-Fan. Zum Teil waren mir sicher Serien Inspiration – ich sprach ja bereits „Die dreibeinigen Herrscher“ an, die mich als Kind sehr fasziniert haben. Für konkrete Ideen braucht es aber noch viel mehr Input – und der kommt von überall: Aus den Nachrichten, aus Büchern, aus
Gesprächen, aus Kram, der irgendwo liegt und der Frage: Wer hat das dahin geworfen? … Leider gibt es keine Antwort auf die Frage, woher Ideen kommen. Sie scheinen in der Luft herumzuflirren und wenn man gut aufpasst und mit offenen Augen durchs Leben geht, entdeckt man sie – oder man wird von ihnen entdeckt.

netty
Wie heißt ihre weiße Schäferhündin?
Jennifer Benkau
Liebe Netty,
die große Weiße heißt Abby. Dann haben wir noch eine Beaglehündin, die habe ich Selma genannt.

netty
Sie schreiben ja auf Ihrer Autorenseite, dass sie über die Haare und der Katzenstreu fluchen,
sind die ein ordnungsliebender Mensch?
Jennifer Benkau
Ich bin überhaupt kein ordnungsliebender Mensch, ganz im Gegenteil. Hundehaare stören mich auch selten an Orten, wo die nun einmal hingehören (Sofa, Sessel, Bett ;-)) aber manchmal ist es schon eigenartig: da gehe ich in ein Hotelzimmer, setze mich hin und das erste, was ich dort sehe ist ein Haar meiner Hündin, die 500km weit weg ist. Man wird diese Haare nie los – sie sind überall.

netty
Wenn ihre Kinder schon in dem ALter sind, die für ihre Bücher bestimmt sind, lesen sie auch ihre Bücher?
Sind ihre Kinder stolz auf das was sie machen und auf ihre Bücher?
Jennifer Benkau
Meine Kinder sind noch zu klein, um meine Bücher zu lesen. Für sie ist es nichts besonderes, dass ich Bücher schreibe. Sie sehen das nicht anders, als würde ich Versicherungen verkaufen oder bei Aldi an der Kasse arbeiten. Es ist halt mein Beruf und damit etwas ganz normales für sie. Sie haben ehrlich gesagt
kein großes Interesse an meiner Arbeit, die freuen sich eher, wenn ich Feierabend mache ;-)

NiliBine
Hallo liebe Jennifer Benkau!
Ich habe Phönixfluch verschlungen und frage mich seitdem: Wird es eine Fortsetzung geben?
Ich wüsste zu gern, ob wir die beiden -mir ans Herz gewachsenen- Hauptfiguren noch mal
wiedersehen dürfen...
Jennifer Benkau
Liebe Bine,
schön, dass dir der Phoenixfluch so gut gefallen hat  Aber eine Fortsetzung wird es dazu nicht geben. Die Geschichte ist erzählt, und die beiden haben es sich auch verdient, dass ich sie in Ruhe lasse und nicht mit weiteren Bösartigkeiten quäle, oder?

NiliBine
Gibt es Personen, die Ihnen quasi Modell für Ihre Figuren stehen und erkennen diese sich dann aufgrund bestimmter Eigenschaften auch wieder?
Jennifer Benkau
Meine Figuren haben nie reale Vorbilder, allenfalls mal einen Schauspieler, der für die Optik Pate steht. Aber auch das ist eher selten. Ich versuche, „eigene“ Figuren zu schaffen und dabei die Leute aus dem wahren Leben in Ruhe zu lassen ;-)

NiliBine
Was machen Sie bei einer echten Schreibblockade?
Jennifer Benkau
Bei einer echten Schreibblockade mache ich etwas anderes außer zu schreiben. Klingt blöd, aber was will man machen? Druck bringt meist nicht viel und manifestiert das Problem höchstens.

NiliBine
Gibt es einen bestimmten Platz, an dem Sie schreiben und müssen bestimmte Gegebenheiten geschaffen werden, damit die Ideen aus Ihnen herausfließen, bzw. tiefer werden?
Jennifer Benkau
Ich brauche keine besondere Kulisse oder Gegebenheiten, um zu schreiben. Ich brauche nur etwas zu schreiben, bevorzugt einen Rechner, weil ich es lästig und anstrengend finde, mit der Hand zu schreiben (und weil ich eine Sauklaue habe).

NiliBine
Welches Genre lesen Sie selbst am liebsten? Gibt es Lieblingsautoren und wenn ja, warum diese?
Jennifer Benkau
Ich lese durch die Bank alles Belletristische. Lieblingsautoren gibt es einige, u.a. Antonia Michaelis, weil sie es schafft, dass ich mir ihre Bücher immer leise vorflüstere und dabei komplett abtauchen kann.

NiliBine
Was war der Grund, warum Sie sich aufs Schreiben verlegt haben? Gibt es Vorbilder, die Sie animiert haben?
Jennifer Benkau
Der Grund warum ich schreibe, ist ein Roman namens „Stolen Mortality“, den wir im nächsten Sommer veröffentlichen. Der tauchte einfach vollkommen ungefragt in meinem Kopf auf und wollte erzählt werden. Nun war ich aber leider keine Schriftstellerin und konnte gar nicht gut schreiben … aber sowas kann man ja ändern. Später war mir dann einfach klar, dass ich den Job gefunden habe, den ich immer machen wollte.

NiliBine
Wer darf Ihre Manuskripte außerhalb des Verlags als erstes testlesen? Familienangehörige, Freunde?
Jennifer Benkau
Meine Manuskripte wandern nach der Fertigstellung immer zuerst zu meiner Mama und einer weiteren wechselnden Testleserin. Das kann eine Kollegin sein, muss aber nicht. IdR sind das Leute mit einem guten Auge für Tippfehler, da habe ich kein Auge für.

Laura
Was war es für ein Gefühl Ihr Buch das erste Mal im Regal eines Buchladens zu sehen?
Jennifer Benkau
Liebe Laura,
ach, das ist immer ein total schönes Gefühl. Ich muss dann immer grinsen und mich sehr zusammenreißen. Am liebsten würde ich wildfremde Leute ansprechen: „Wussten Sie schon? – Das hab ich geschrieben.“
Das konnte ich mir zum Glück bisher immer verkneifen ;-)

Alisia
Liebe Frau Benkau,
ich würde gerne wissen, ob sie jemals bei der Grundidee bleiben oder es sich immer verändert und was sie alles machen um sich das alles zu merken um was es noch gehen soll. Oder schreiben sie einfach dass, was Ihnen in dem Moment einfällt?
Jennifer Benkau
Hallo Alisia,
ich beginne eigentlich immer mit einem Exposé, in dem alle wichtigen Punkte schon mal festgehalten sind. Allerdings kommt es beim Schreiben oft dazu, dass sich spontane Ideen als die besseren erweisen und dann lasse ich den Plan Plan sein und mach etwas anderes. Wichtige Punkte notiere ich mir in einem Paperblank, dann vergesse ich nichts.

Heike
Liebe Jennifer Benkau!
Mich würde brennend interessieren, wie Ihnen der Wind beim schreiben hilft!
Jennifer Benkau
Liebe Heike,
im Wind müssen Ideen fliegen, anders kann ich mir das auch nicht erklären. Aber Wind ist etwas unglaublich Inspirierendes und nach einem Spaziergang im Sturm bin ich meist randvoll mit Gedanken zum aktuellen Manuskript.

Blueberry
Hallo Frau Benkau,
Mich würde sehr gerne interessieren, warum Sie sich gerade für eine Distopie entschieden haben zu schreiben. Schließlich sind Ihre anderen Bücher eher Fantasy, wie ich sehe :)
Und mit welchem der Charaktere können Sie sich am meisten identifizieren? :)
Jennifer Benkau
Hallo Blueberry,
so groß ist der Unterschied zwischen einem dystopischen Roman und einem phantastischen eigentlich nicht. Ich selbst bezeichne Dark Canopy als Fantasy – Urban Fantasy, die halt mal in der Zukunft spielt
Aber ich bin generell vielen Themen aufgeschlossen, für meine nächsten Projekte plane ich auch mal ganz ohne fantastische Aspekte.
Ist deine zweite Frage auf DC beschränkt? Dann verliere ich jetzt vermutlich ein paar Sympathiepunkte, aber mein „Liebling“ ist Matthial. Ich kann mich gut mit ihm identifizieren, weil er mir nahe geht. Mich fasziniert sein fast schon krampfhafter Zwang das Richtige zu tun – und sich dabei so unglaublich tief in den Mist zu reiten. Aber vielleicht ist das auch die typische Autorenkrankheit: Liebe den, der es am wenigsten verdient hat, denn er braucht es am nötigsten. ;-)

Lesemaus87
Liebe Jennifer Benkau,
mich würde interessieren wann und wo Sie am liebsten Schreiben?
Jennifer Benkau
Hallo Lesemaus,
das wo ist leicht zu beantworten: An meinem Schreibtisch – eine Katze auf dem Schoß und mindestens einen Hund an den Füßen.
Wann … tja, am effektivsten und am liebsten arbeite ich spätabends und nachts. Aber in den letzten Jahren spüre ich leider, dass ich keine achtzehn mehr bin und packe nach einer langen Schreibnacht den Tag nicht mehr. Also muss ich wohl oder übel vorrangig vormittags schreiben, wenn meine Kinder in der Schule sind. Leider schläft die Muse dann noch … Ein Dilemma ;-)

Wow, was für interessante Antworten. Geht es euch auch immer so, dass ihr nach so einem Interview die Autoren noch sympathischer findet, als ohnehin schon? Hier ist das - zumindest bei mir - mal wieder ganz eindeutig der Fall.
Jetzt seid ihr aber sicher gespannt, wer denn die gückliche Gewinnerin des signierten Exemplars von "Dark Canopy" ist. Dann will ich euch mal nicht länger auf die Folter spannen... Die Gewinnerin heisst:

Heike

Herzlichen Glückwunsch, liebe Heike (jetzt bin ich tatsächlich ein bisschen neidisch auf dich ;)
Bitte schicke mir doch deine Adresse an anja.josua@freenet.de, damit sich das Buch bald zu dir auf die Reise machen kann.

3 Kommentare:

Jennifer Benkau hat gesagt…

Herzlichen Glückwunsch, liebe Heike.
Und Anja - nachträglich zum Geburtstag und zur Idee!

Allen anderen: Vielen Dank für eure spannenden Fragen - ich hoffe, dass ich keine Übersehen habe.
Hat sehr viel Spaß gemacht.

Lieben Gruß
Jenny Benkau

Cristina hat gesagt…

Liebe Frau Benkau,

tausend Dank für die tollen Antworten :D Es war einfach klasse alle Fragen+ Antworten zu lesen ;)
und Glückwunsch an Heike !

NiliBine hat gesagt…

Was für schöne Antworten :-) Ganz ganz lieben Dank auch von mir, selbst wenn ich eins meiner absoluten Wunschbücher nicht gewonnen habe, es hat mich gefreut, die Antworten zu lesen!

Schade nur, dass Phönixfluch wirklich zu Ende ist *seufz* Dann werd ichs wohl noch mal lesen müssen ;-)

Liebe Grüße
Bine