Samstag, 12. Mai 2012

Rezension: Last days on earth

Julian Frost - Last days on Linkearth

Piper
432 Seiten
ISBN 9783492702553


Über die Autorin:
Julian Frost, 1958 in Schottland geboren, lebt seit ihrer Kindheit in Deutschland. Sie vermisst das Grün ihrer Heimat und die Geschichten von Wechselbälgern und Kobolden. Während ihrer Arbeit als Theaterregisseurin beschäftigte sie sich ausgiebig mit Theorien zum Weltuntergang. »Last Days on Earth« ist ihr Versuch, die Welt zu retten.

Inhalt:
Die Maya waren ein Volk von großer Weisheit, sie konnten in die Zukunft blicken und sahen, dass die Menschheit am 21. Dezember 2012 vollständig vernichtet wird: Die Welt wird von Feuersbrünsten heimgesucht und von Erdbeben erschüttert, die Meere treten über die Ufer, die Sonne brennt erbarmungslos auf die Erde nieder, die Ernten verdorren, die Tiere verenden, die Menschen verhungern – nichts bleibt mehr, wie es war. Doch eine allerletzte Hoffnung gibt es. Karla van Zomeren ist eine Weiße Hexe. Nur sie kann die absolute Katastrophe verhindern – wenn sie sich der düsteren Vorhersage entgegenstellt und dabei ihr Leben, ihre Liebe und das Schicksal der ganzen Welt riskiert.

Meine Meinung:
Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich eigentlich etwas vollkommen anderes erwartet hatte, als ich den Klappentext gelesen habe. Ich hatte absolut nicht mit so einer Vielfalt an fantastischen Wesen gerechnet, die mit uns Menschen zusammen die Erde bevölkern und das neben- bzw. miteinander. Diese Beschreibung der Welt hat mich so fasziniert, dass ich am liebsten in das Buch hineingekrochen wäre. Hexen, Magier, Vampire, Daimonen, Trolle, Kobolde und Drachen sind nur einige der Wesen, die in diesem Buch auftauchen und tiefen Eindruck hinterlassen. Die Autorin hat ihre ganz eigene Welt erschaffen, die sie auch noch wunderbar erklären kann. Man erfährt wirklich viel davon, wie Hexen und Magier zaubern bzw. hexen, wie Vampire sich ernähren, was Drachen an der Welt so mögen und auch nicht mögen usw. Diese vielen kleinen Details haben mich wirklich gefesselt, doch nicht nur diese ließen mich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Auch die Geschichte um den Untergang der Welt ist natürlich spannend und sehr gut durchdacht. Man wird immer wieder auf falsche Fährten gelockt und ahnt bis zum Schluß nicht, wer es hier auf die Zerstörung der Welt anlegt.
Die Charaktere sind ebenso toll ausgearbeitet, wie die vielen kleinen Details über das Leben auf dieser Erde. Karla van Zomeren, eine weiße Hexe, die niemals von ihrem vorgezeichneten Weg abweichen wollte, ist eine toughe Frau, die niemals aufgibt, sehr aufopfernd ist und die man einfach mögen muss. Ebenso ging es mir mit Raoul, Wirt eines Daimons, der immer wieder Aussetzer hat (teilweise von mehreren Monaten), der niemanden an sich heranlassen möchte, weil Freundschaften für ihn meist ja doch in einem Fiasko enden. Diese beiden sind absolut unterschiedlich, können sich anfangs überhaupt nicht ausstehen und müssen doch miteinander auskommen. Das Verhältnis zwischen den beiden entwickelt sich absolut glaubwürdig und ich fand es toll, zu beobachten, wie die beiden miteinander umgehen. Dann gibt es natürlich noch viele sehr interessante Nebencharaktere, die trotzdem eine große Rolle spielen. Besonderen Eindruck auf mich haben dabei zum Beispiel Raouls Freund, der Drache Quass und seine ehemalige Lehrerin Tora gemacht. Was man wohl von den meisten der Protagonisten (zumindest denen, die eine größere Rolle einnehmen in diesem Buch) behaupten kann, ist dass sie wahnsinnig vielschichtig sind.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin diese Aussetzer von Raoul auch für den Leser nicht gleich aufgeklärt hat, sondern dass man ganz genauso im Dunkeln steht und keine Ahnung hat, was in der Zwischenzeit passiert ist. Erst nach und nach erfährt man, genau wie Raoul, was er in der Zeit angestellt hat (bzw. sein Daimon Brad).
Der Spannungsbogen ist von Anfang an sehr hoch und bleibt beständig über das komplette Buch hinweg so bestehen. Es gibt immer wieder überraschende Szenen, so dass man kaum zur Ruhe kommt und wissen will, was als nächstes passiert. Doch selbst wenn gerade mal kurz Ruhe herrscht, gibt es irgendetwas wirklich interessantes zu entdecken (was das Zusammenleben zwischen Menschen und fantastischen Wesen betrifft zb.), so dass zumindest bei mir zu keinem Moment Langeweile aufkommen konnte.
Auch der Schreibstil von Susanne Gerdom, die sich hinter dem Pseudonym Julian Frost verbirgt, ist flüssig zu lesen, fesselnd und mitreißend.
Nun wird es für mich Zeit, auch ein Buch zu lesen, das Susanne unter ihrem richtigen Namen geschrieben hat, nachdem ich bisher nur Bücher ihrer Pseudonyme gelesen habe.
Ich jedenfalls bin absolut begeistert von "Last days on earth" und kann es ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen, auch wenn ich es nicht unbedingt nur in die Kategorie Thriller einordnen würde. Auch Fantasy-Fans kommen hier vollkommen auf ihre Kosten.

2 Kommentare:

Susanne Gerdom hat gesagt…

Das ist so toll, ich bin ganz und gar glücklich! Es ist immer so eine Zitterpartie, ob das, was man schreibt, auch so auf der Leserinnenseite ankommt ... und das hat anscheinend funktioniert! Ich freu mich wie blöd!

Danke!

Fabella hat gesagt…

Ohhh das klingt sooo toll .. ich glaub das Buch brauch ich auch. Danke für die Rezi!