Montag, 8. Juli 2013

Rezension: Angélique Mundt - Nacht ohne Angst

Angélique Mundt - Nacht ohne Angst

btb Verlag
320 Seiten
ISBN: 978-3442746262
Erscheinungsdatum: 10. Juni 2013

Über die Autorin:
Angélique Mundt wurde 1966 in Hamburg geboren. Nach ihrem Studium der Psychologie arbeitete sie lange in der Psychiatrie, bevor sie sich 2005 als Psychotherapeutin mit einer eigenen Praxis selbstständig machte. Sie arbeitet ehrenamtlich im Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuz, das Menschen bei potentiell traumatisierenden Ereignissen "Erste Hilfe für die Seele" leistet. Über diese Aufgabe sagt sie: "An der Situation kann ich nichts ändern. Aber ich kann den Menschen helfen sie zu überstehen."
Nacht ohne Angst ist ihr erster Roman und Start einer Serie um die Psychotherapeutin Tessa Ravens und Hauptkommissar Torben Koster. Angélique Mundt lebt in Hamburg.

Klappentext:
Es ist ein schmaler Grat zwischen Gut und Böse, zwischen Normalität und Wahnsinn …
In der Hamburger Universitätspsychiatrie wird eine Patientin erhängt aufgefunden. Die zuständige Therapeutin Tessa Ravens kann nicht glauben, dass es sich um Selbstmord handelt. Als eine weitere Patientin brutal ermordet wird, scheint sich ihre Befürchtung zu bestätigen. Und auch Hauptkommissar Torben Koster merkt schnell, dass er hier mit gewöhnlichen Ermittlungsmethoden nicht weit kommt. An Verdächtigen mangelt es nicht, doch welchen Aussagen kann man wirklich trauen und was davon ist paranoide Wahnvorstellung? Er ist auf Tessas Unterstützung angewiesen, doch die Suche nach dem Mörder wird für beide zur Zerreißprobe …

Meine Meinung:
"Nacht ohne Angst" ist der Debütroman von Angélique Mundt, die selbst jahrelang in einer Psychiatrie gearbeitet hat. Dass sie das getan hat, merkt man dem Roman an, denn die Abläufe, ebenso wie der Umgang mit Patienten und gewissen Medikamentenstudien wirken realistisch, ohne jedoch zu sehr ins Detail zu gehen und damit zu langweilen.
Mit Tessa Ravens und Torben Koster, aus deren Sicht der Roman abwechselnd erzählt wird, hat die Autorin zwei Charaktere geschaffen, die sympathisch sind und doch ihre Ecken und Kanten haben. Tessa ist immer darauf bedacht, ihren Patienten gerecht zu werden, sie möchte sie menschlich behandeln, auch wenn sie dabei vielleicht den Fehler macht, diese zu nah an sich heranzulassen. Auch sie hat ihr eigenes Päckchen zu tragen, denn auch in ihrer Vergangenheit sind Dinge passiert, die sie nicht vergessen kann und die sie geprägt haben. Was genau da passiert ist, erfährt man im Lauf der Geschichte und immer wieder merkt man, wie sehr sie darunter zu leiden hat und wie sich das Ganze auf den Umgang mit ihren Patienten auswirkt (auch wenn man die genauen Gründe erst später versteht). Gerade ihre Menschlichkeit den Patienten gegenüber hat mir hier sehr gut gefallen, hebt sie sich so doch ab von einigen ihrer Kollegen. Der Umgang mit Torben Koster fällt ihr anfangs gar nicht so leicht und doch ist da eine Chemie zwischen den beiden, die man zwar nachvollziehen kann und die nicht zu übertrieben dargestellt wird, doch deren Verlauf mir einfach viel zu schnell ging (da hätte man sich gewisse Dinge evtl. einfach für den zweiten Band der Serie aufheben können, wie ich finde). Auch die Nebencharaktere haben die nötige Tiefe, um nicht sofort in Vergessenheit zu geraten und einige davon kann man auch in sein Herz schließen (wie zb. Torbens Kollege Liebchen).
Die Geschehnisse lassen sich auch für den Leser nicht so leicht aufklären und bis der Mörder entlarvt wird, tappt auch man selbst im Dunkeln. Tatverdächtige gibt es massig und fast jeder könnte ein Motiv haben. Die Autorin spielt gekonnt mit dem Leser, lässt ihn mal diesen und mal jenen als Täter vermuten, so dass es nie langweilig wird. Der Spannungsbogen ist zwar nicht konstant hoch, aber trotzdem hat man immer das Bedürfnis, weiter zu lesen, um zu erfahren, wer denn nun der Mörder ist. Das Finale ist toll gelungen und wirklich spannend.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen und die Autorin beschreibt recht detailliert Orte, Personen und Szenen.
Fazit:
Mit "Nacht ohne Angst" liefert Angélique Mundt ein spannendes Debüt mit interessanten Charakteren und einer spannenden Story ab, bei der man immer wieder in die Irre geführt wird. Die Reihe um Psychotherapeutin Tessa Ravens werde ich auf jeden Fall weiter verfolgen, denn ich bin sicher, dass die Autorin noch einige spannende Geschichten zu erzählen hat.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebe Anja, ich habe mich sehr über Deine so wohlwollende
Rezension gefreut! Danke! Und schön, dass Dir "Liebchen"
auch so gut wie mir gefällt!
Herzliche Grüße
von Angélique Mundt