Donnerstag, 22. November 2012

Rezension: T.S. Orgel - Orks vs. Zwerge

T.S. Orgel - Orks vs. Zwerge

Heyne Verlag
544 Seiten
ISBN: 978-3453314047
Erscheinungsdatum: 8. Oktober 2012

Über die Autoren:
Hinter dem Pseudonym T. S. Orgel stehen die beiden Brüder Thomas und Stephan Orgel. In einem anderen Leben sind sie als Grafikdesigner und Werbetexter beziehungsweise Verlagskaufmann beschäftigt, doch wenn beide zur Feder greifen, geht es in phantastische Welten. Nach einer Reihe von elektronischen Veröffentlichungen ist „Orks vs. Zwerge“ nun ihr erster gemeinsamer Roman.

Klappentext:
Die größte Schlacht aller Zeiten
Ihr Hass aufeinander wurzelt tiefer als die Gebeine der Erde – schon seit Jahrtausenden sind Orks und Zwerge erbitterte Feinde. Nun prallen sie in einer gewaltigen Schlacht aufeinander, in der sich die Zukunft beider Völker entscheiden muss. Auf der einen Seite kämpft der Orkhauptmann Ragroth erbittert um Anerkennung, Beute und das nackte Überleben, während auf der anderen Seite der Zwergenkrieger Glond für einen Geheimauftrag eingeteilt wird, der ihn mitten in die Reihen der Feinde führt. Doch auf beide wartet eine finstere Überraschung, die das Schicksal von Orks und Zwergen für immer verändern wird.

Meine Meinung:
Es herrscht Krieg zwischen Orks und Zwergen. Die Orks greifen die Zwergenstadt Derok an, um die Zwerge aus dem Land zu vertreiben, welches die Orks vor ihnen bewohnt haben. Dabei haben beide Parteien eigene Ansichten über die Gründe für diesen Krieg und über die "Besitzansprüche" des Landes. Auch haben sie jeweils Vorurteile, die teilweise vollkommen falsch sind und immer wieder merkt man, dass sie so unterschiedlich gar nicht sind.
Der Zwerg Glond wird als Verräter ins Gefängnis von Derok gesperrt, weil er aus Angst seinen Posten verlässt, als die Orks angreifen. Angst ist für die Zwerge wie eine Krankheit, weswegen die anderen jetzt fürchten, davon angesteckt zu werden. Überraschend wird Glond ausgewählt, zusammen mit 5 anderen Zwergen, eine Mission zum Tempel des Herrn zu begleiten, um daraus ein Relikt zu bergen, dass den Sieg über die Orks bringen soll. Glond weiß nicht, worum es sich handelt und genauso geht es dem Leser bis zum Schluß. Um zum Tempel zu gelangen müssen sie noch einmal in die Stadt - doch diese ist immer noch von Orks belagert...

Die Geschichte beginnt direkt mit dem Angriff der Orks auf die Stadt Derok. Man wird also mitten in die Handlung hinein geworfen, ohne eigentlich zu wissen, warum denn Krieg herrscht. Die genauen Hintergründe dafür erfährt man erst im Lauf der Geschichte. Anfangs war es für mich ein bisschen schwer, die ganzen ungewohnten Namen auseinander zu halten und zuzuordnen, wer denn nun eigentlich dahinter steckt. Leider habe ich erst am Ende bemerkt, dass es als Anhang einen Dramatis Personae gibt, der einen wirklich guten Überblick bietet über die Protagonisten und die Zugehörigkeit ebenjener. Mit der Zeit gewöhnt man sich allerdings auch so an die Namen und kann diese auch zuordnen.
Stellenweise ist das Buch natürlich recht blutig und brutal, was bei einem solchen Krieg dazugehört. Es war jedoch nie so, dass es wirklich eklig wurde. Die Kriegsszenen sind recht detailreich beschrieben, allerdings so, dass man nicht anfängt, sich zu langweilen.
Es fiel mir stellenweise wirklich schwer, mich zu entscheiden, auf welche Seite ich meine Sympathien verteilen soll/möchte. Beide Parteien sind der Meinung, sie handeln richtig, was dadurch wunderbar zur Geltung kommt, dass man die Geschichte aus der Sicht der Orks und der Zwerge erzählt bekommt. Es gibt durchaus Protagonisten, die man in sein Herz schließt, auch wenn sie eigentlich Monster sind, was sicher auch daran liegt, dass es immer wieder überraschende Wendungen gibt, die vor allem durch Entscheidungen einiger Charaktere zustande kommen, die man so nicht von ihnen erwartet hätte. Die Charakterentwicklung einiger Orks und auch Zwerge hat mir sehr gut gefallen.
Der Schreibstil der Autoren ist flüssig, fesselnd und detailreich, wodurch ganz besonders die Kriegsszenen für Kopfkino sorgen. Der Spannungsbogen ist von Anfang bis Ende sehr hoch, da es ja direkt mit einer großen Schlacht losgeht und diese sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht.
Das Buch an sich ist abgeschlossen, allerdings wäre auf jeden Fall noch genug Potenzial für weitere Fortsetzungen vorhanden, da es einfach noch einige Handlungsstränge gibt, die man noch verfolgen könnte.
Fazit:
Ein episches Fantasy-Abenteuer, dass durch seine detailreichen Schilderungen, die charakterlichen Entwicklungen der Protagonisten und die Zerrissenheit des Lesers gegenüber Zwergen und Orks besticht.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten!

1 Kommentar:

Tom hat gesagt…

Hi.

Herzlichen Dank für die tolle Rezension!
Wenn ich das so lese, scheint mir, als hätten wir doch das meiste richtig gemacht. *g*

Und der Hinweis auf das zu versteckte "Dramatis Personae" ist notiert. Eventuell würde ja das nächste Mal ein Inhaltsverzeichnis doch hilfreich sein. Das haben wohl der Verlag und wir einfach übersehen. Wir versprechen, uns zu bessern. ;)