Montag, 15. Oktober 2012

Rezension: Ursula Poznanski - Die Verratenen


Ursula Poznanski - Die Verratenen

Loewe Verlag
460 Seiten
ISBN: 978-3785575468
Erscheinungsdatum: Oktober 2012

Über die Autorin:
Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universitäten und landete schließlich als Redakteurin bei einem medizinischen Fachverlag. Nach dem fulminanten Erfolg ihres Jugendromans "Erebos" widmet sie sich dem Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.

Inhalt:
Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich Rias Leben könnte nicht besser sein. Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft. Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Doch sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt. Die Verratenen ist der erste Band einer Trilogie. Mehr Infos rund ums Buch unter: www.Ursula-Poznanski.de

Meine Meinung:
War ich schon von "Saeculum" absolut begeistert, so konnte mich "Die Verratenen" sogar noch viel mehr überzeugen und ich muss sagen, ich bin Fan von Ursula Poznanski. Selbst wenn gar nicht so viel passiert, schafft sie es, mit ihrem Schreibstil zu fesseln. Dieser lässt sich nicht nur flüssig lesen, sondern umschreibt auch die Umgebung so, dass man sich richtig gut hineinversetzen kann in diese dystopische Welt. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Handlung ebenso wie die Protagonisten durchweg intelligent, logisch und überzeugend dargestellt wurden. Jeder der Charaktere hat andere Fähigkeiten, die in den Sphären ausgebildet wurden und die ihnen nun beim Überleben außerhalb ebenjener große Dienste leisten. Diese priviligierten Sphärenbewohner treffen nun außerhalb ihrer Welt auf die sogenannten "Prims" (Menschen, die außerhalb der Sphären leben) und erkennen, dass alles ganz anders ist, als sie es beigebracht bekamen. Nichts ist mehr so, wie es scheint. Immer wieder gibt es neue Lügen, die aufgedeckt werden und irgendwann weiß keiner mehr, wem er eigentlich trauen kann. Bis zum Schluß tappt der Leser ziemlich im Dunkeln und natürlich sind noch lange nicht alle Geheimnisse aufgeklärt.
Besonders gut gelungen finde ich die Charaktere, allen voran Ria und Sandor (der für mich der mit Abstand interessanteste Protagonist ist). Ria hat die Fähigkeit, zu erkennen, was in ihrem Gegenüber tatsächlich vorgeht - ob er lügt zb und kann mit ihren rhetorischen Fähigkeiten auch die Meinung der Menschen ändern. Sie ist wahnsinnig intelligent und stark und somit die perfekte Protagonistin, wie ich finde. Sie will nicht ständig beschützt werden, sondern versucht, alleine klar zu kommen, in dieser ihr feindlich gesinnten Welt. Auch ihre fünf Mitstreiter, die mir ihr auf der Flucht sind, sind toll ausgearbeitet und dann wären da noch die Bewohner der Außenwelt, die ebenfalls die nötige Tiefe besitzen. Man versteht die Gründe dafür, dass sie den Sphärenbewohnern so feindlich gegenüberstehen, auch wenn diese die tatsächlichen Gründe dafür erst im Laufe des Buches herausfinden (ebenso wie der Leser).
Das Ende ist ziemlich offen und macht Lust auf den zweiten Teil der Trilogie. Ich bin wirklich sehr gespannt, was Frau Poznanski sich noch einfallen lässt, welche Abenteuer zu bestehen sind und wie das große Geheimnis, das sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht, gelöst wird.
Fazit:
Ein großartiger Pageturner, der mit intelligenten und sympathischen Charakteren, einer gut durchdachten Zukunftsvision und vielen überraschenden Wendungen zu überzeugen weiß.
Ich vergebe 5 von 5 Punkten!

4 Kommentare:

Tina hat gesagt…

Ich muss mich auch als Fan von Frau Poznanski outen ;) Bisher mochte ich "Erebos" am meisten, aber "Die Verratenen" war wirklich mindestens genauso gut. Viele Dystopien fand ich in letzter Zeit eher enttäuschend. Hier war vielleicht nicht alles unbedingt neu, aber richtig gut gemacht.

*seufz* zu Schade, dass erst mal warten auf den nächsten Teil angesagt ist.

joshi_82 hat gesagt…

Ja, da hast du recht. Ich hoffe ja auch, dass es nicht zu lange dauert, bis der nächste Teil rauskommt.

"Erebos" habe ich bisher noch nicht gelesen, liegt aber schon auf meinem SuB. Bin schon sehr gespannt darauf

Annie hat gesagt…

Von "Erebos" bin ich nicht ganz so begeistert gewesen. Aber da ich Dystopien mag wäre das ja vllt. was für mich. Aber schon wieder eine Dystopie?

LG Anni

his and her books hat gesagt…

...war auf jeden Fall ein guter Anfang. Ich nenne es mal dystopischen Thriller :-) Das Buch war klasse, aber ein paar Details haben mir dann doch gefehlt. Aber ich weiß, dass sich Ursula Poznanski in den nächsten Teilen noch steigern wird :-) und, ich liebe ihren Schreibstil!

LG

Kay