PAN Verlag
352 Seiten
ISBN: 978-3426283660
Erscheinungsdatum: 1. März 2012
Über die Autorin:
Heike Eva Schmidt wurde in Bamberg geboren und lebt heute im Süden Münchens. Nach einem Studium der Schulpsychologie wechselte sie direkt nach ihrem Abschluss zum Journalismus. Nach Stationen bei Radio, Fernsehen und Zeitschriften erhielt sie im Jahr 2000 ein Stipendium an der Drehbuchwerkstatt München. Seit mehreren Jahren arbeitet sie als freie Drehbuchautorin, aktuell für eine Serie des Bayerischen Fernsehens. 2010 verwirklichte sie schließlich ihren Kindheitstraum: Romane zu schreiben. Seitdem arbeitet sie vorzugsweise im bayerischen Voralpenland. Dort entstehen in ihrer kleinen „Schreibstube“ viele Ideen. „Purpurmond“ ist Heike Eva Schmidts erster Fantasyroman.
Klappentext:
Als Cat einen alten Halsreif findet, legt sie ihn sich neugierig um. Dumm nur, dass das Schmuckstück mit einem Fluch belegt ist und sie geradewegs in die Vergangenheit befördert. Zu allem Überfluss lässt sich der Kupferreif auch nicht mehr von ihrem Hals entfernen. Wären da nicht die kräuterkundige Dorothea und deren Bruder Jakob, der Cats Herz schneller schlagen lässt, würde sie wohl verzweifeln, vor allem, da der Halsreif sich immer enger zusammenzieht …
Meine Meinung:
Das Debüt von Heike Eva Schmidt lässt mich zugegebenermaßen ein wenig zwiegespalten zurück. Die Idee der Geschichte finde ich wirklich toll, doch leider ist die Umsetzung nicht so gut gelungen, wie ich mir das gewünscht hätte. Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der Protagonisten im Bamberg des Jahres 1630 und aus Sicht von Cat, die hier als Ich-Erzählerin fungiert, erzählt. Dabei haben mir die Stellen, die 1630 spielen sehr gut gefallen, wenn sie auch stellenweise ein wenig vorhersehbar waren und manchmal nicht ganz logisch. Ich weiß nicht warum, aber ich wurde mit Cat als Protagonistin einfach nicht warm. Zwar gab es Momente in denen ich schmunzeln musste, da es schon witzig war, wenn Cat Sprüche klopfte, die 1630 noch kein Mensch versteht, doch stellenweise kam sie mir einfach zu aufgesetzt vor. Sie soll taff wirken, stark und gleichzeitig verletzlich, doch ihre Handlungen sind stellenweise so unrealistisch für eine 17jährige, die eigentlich total geschockt sein müsste, wenn sie sich plötzlich in einer für sie vollkommen fremden Zeit befindet und dann auch noch zusehen muss, dass sie einen Kupferreif losbekommt, der sich immer enger um ihren Hals zuzieht. Sie findet sich fast sofort zurecht, auch wenn sie erstmal Startschwierigkeiten wegen der altmodischen Sprache hat und das ging mir einfach viel zu schnell. Ebenso schnell verliebt sie sich in einen wildfremden Jungen, den sie gerade einmal gesehen hat. Die Gefühlsentwicklungen im allgemeinen gingen mir hier viel zu flott voran. Sei es Freundschaft oder auch Liebe (zb. würde ich mich ganz sicher nicht von einem wildfremden Mann küssen lassen, wenn ich ihn gerade einmal gesehen habe und er plötzlich vor meiner Tür steht und wenn er noch so toll aussieht...). Leider sind alle Charaktere relativ flach geblieben, nur Dorothea ist für mich recht liebenswert und wohl die einzige Protagonistin, die hier ein wenig länger im Gedächtnis bleibt (schon deshalb, weil es sie wirklich gab und ihr Schicksal ziemlich dramatisch ist).
Die Darstellung der damaligen Zeit ist der Autorin gut gelungen und gerade diese Stellen haben mir am meisten Spaß gemacht, da sie detailreich waren, ohne zu langweilen und ich mich gut in diese Zeit hineinversetzen konnte. Auch der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, wenn auch nicht unbedingt etwas besonderes.
Fazit:
Eine tolle Idee für ein Buch, doch leider hat es hier ein wenig an der Umsetzung geschwächelt. Ich wurde mit den meisten Protagonisten nicht warm und war stellenweise schon ein wenig genervt von ebenjenen. Es gibt durchaus auch Lichtblicke in diesem Buch, doch schaffen diese es nicht, über die Schwächen hinwegzutäuschen.
Ich vergebe 3 von 5 Punkten!
5 Kommentare:
Mit dem aufgesetzten kann ich dir nur zustimmen, auch fand ich die viel zu zahlreichen und viel zu 'seltsamen' vergleiche nervig.
Die damalige zeit hat mir aber auch sehr gut gefallen :-)
Bin froh, dass ich jemanden gefunden habe, der es nicht so perfekt findet wie alle anderen :-)
Glg
Steffi
Oh mein Gott, ich könnte heulen!! Als ich damals meine Rezi veröffentlicht habe, wurde ich gelyncht (naja, fast), weil ich das Buch nicht sooo toll fand. Ich habe auch nur 3 Sterne gegeben und bin ja so froh, nicht mehr so allein mit meiner Meinung über dieses Buch zu sein.
Danke, danke, danke!!!
LG
Anja
Eieiei, und ich hatte mich schon über die vielen sehr positiven Rezi´s gewundert und überlegt, ob mit mir etwas nicht stimmt ;) Aber wegen einer anderen Meinung so angegangen zu werden, finde ich wirklich unter aller Sau. Jeder hat halt einen anderen Geschmack und so soll es ja auch sein. Unmöglich sowas
Ach wie schade, ich fand es wirklich genial .. aber gut, so sind die Geschmäcker halt verschieden :) .. und nein, keiner hat das Recht, den Geschmack eines anderen zu kritisieren, da stimme ich zu!
Interessant zu dem Buch auch mal ne etwas kritischere Rezi zu lesen nach den ganzen begeisterten. Ich kann es eigentlich ja nicht ab, wenn man die Charaktere einem nicht gefallen bzw man sie nicht nachvollzieht. Mal schauen, wie es mir gefallen wird. Jedenfalls eine schöne Rezension.
Liebe Grüße, Diti
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