Donnerstag, 1. März 2012

Rezension: Stephen R. Lawhead - Die Zeitwanderer

Stephen R. Lawhead - Die Zeitwanderer

Bastei Lübbe
432 Seiten
ISBN 9783404206483


Über den Autor:
Stephen R. Lawhead, geb. 1950 in Kearney/Nebraska. Bekannt geworden mit der Veröffentlichungen der mehrbändigen Pendragon-Saga und weiterer historischer Romane. Der Autor lebt heute in Mittersill, Österreich.

Inhalt:
Ley-Linien. Uralte Pfade, die sich schnurgerade von einem mystischen Ort zum anderen ziehen. Nur eine verrückte Theorie? Oder sind es tatsächlich Tore zu anderen Zeiten und Welten? Als der junge Kit Livingstone eines Tages seinem Urgroßvater begegnet, der sich bester Gesundheit erfreut, schenkt er dessen Erklärungen keinen Glauben. Doch dann verschlägt es Kits Freundin Wilhelmina auf einem dieser Pfade ins Unbekannte, und Kit macht sich auf eine abenteuerliche Suche durch Raum und Zeit. Erster Band der fünfteiligen Saga Die schimmernden Reiche

Aber die Versprechungen auf Morgen - so ernst sie auch gemeint sein mögen - sind zerbrechliche Papierboote, die an den Ufern eines ungeheuer großen und unsicheren Meeres vom Stapel gelassen werden: Sie werden selbst durch die kleinste, sich kräuselnde Welle oder Ozeanbrise schnell unter Wasser gesetzt.
Seite 326

Meine Meinung:
Eigentlich habe ich überhaupt gar kein Problem damit, wenn jemand recht ausschweifend schreibt. Im Gegenteil, kann ich mich so oft noch viel besser in die Geschehnisse und Umgebungen hineinversetzen. Doch leider hat Stephen R. Lawhead mich teilweise eben damit ein wenig gelangweilt. Viele unwichtige Dinge wurden ausführlich beschrieben, während andere Szenen viel zu schnell abgehandelt wurden und kaum erklärt wurde, wie es denn jetzt überhaupt dazu kam, dass bestimmte Personen plötzlich an bestimmten Orten auftauchen. Das hat mich teilweise ein wenig unzufrieden zurückgelassen. Zwar kann man sich die meisten Dinge zusammenreimen, doch gerade diese fehlenden Teile hätte ich persönlich gerne erfahren. Leider ist das nicht das einzige, was mich gestört hat: Auch die vielen Handlungsstränge (stellenweise bis zu 5 Stück), waren mir einfach zu viel des Guten. Ich hatte zwar keine Probleme den Handlungen zu folgen, trotzdem hat es mir stellenweise einfach die Spannung genommen, wenn man ständig von einem Handlungsstrang zu einem anderen hüpft. Auch konnte ich mich so nicht wirklich mit den Charakteren anfreunden (wovon es viele in diesem Buch gibt, die eine tragende Rolle einnehmen), da man einfach zu oft in die nächste Situation geschleudert wurde. Zwar hat alles irgendwie miteinander zu tun, doch für mich war es auch ein wenig nervig, dass man nicht nur von einem Ort zum anderen, sondern auch von einer Zeit zur anderen gehüpft ist und zwar nicht in einer Reihenfolge, die (für mich) Sinn gemacht hätte, sondern willkürlich. Es gab nur zwei Personen, die mir wirklich sympathisch geworden sind und das sind Mina und Etzel. Bei den beiden habe ich mich immer am wohlsten gefühlt. Ging es jedoch um Kit, dann war ich einfach nur gelangweilt. Er ist mir absolut unsympathisch, was ich eigentlich schade finde, denn ich denke, er ist ein Protagonist mit Potenzial, der sich vielleicht in den nächsten Teilen auch noch gut entwickeln könnte. Lord Burleigh ist für mich einer der Charaktere, die am interessantesten in diesem Buch sind. Er ist unheimlich intelligent und ziemlich bösartig.
Die Story an sich finde ich gar nicht mal schlecht, doch leider hat mir die Umsetzung nicht wirklich gefallen und ich habe mich selbst oft dabei erwischt, dass ich beim Lesen mit meinen Gedanken ganz woanders war.
Ich habe ja nun schon öfter mal Bücher gelesen, in denen es um London oder auch Ägypten ging, doch leider hat für mich hier einfach dieses gewisse Flair gefehlt, welches in den anderen Büchern so gut beschrieben wurde, dass man sich richtig in diese Zeit und an den Ort versetzt fühlte.
Abschliessend kann ich nur sagen, dass ich diese Reihe auf keinen Fall fortsetzen werde, auch wenn es sicher Leute gibt, die diesen Stil und die Geschichte lieben werden. Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen.

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