Dienstag, 26. April 2011

Rezension: Rita Falk - Dampfnudelblues

Rita Falk - Dampfnudelblues

Deutscher Taschenbuch Verlag
256 Seiten
ISBN: 978-3423248501


Über die Autorin:
Rita Falk, Jahrgang 1964, hat sich 2010 gleich mit ihrem ersten Provinzkrimi um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer, "Winterkartoffelknödel", in die Herzen ihrer Leser geschrieben. Von sich selber sagt die Autorin, dass sie die schönste Zeit ihres Lebens in Oberbayern verbracht hat. Dort hat sie ihre Kindheit verbracht, wuchs bei der Oma auf. Dem ihr so vertrauten Landstrich ist Rita Falk auch als Erwachsene treu geblieben. Sie lebt heute gerade mal 160 Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt, in Landshut. Rita Falk ist mit einem Polizisten verheiratet und hat drei Kinder.
Die Kindheitserfahrungen sind der Schatz, aus dem Rita Falk als Schriftstellerin schöpft. In ihrem Franz-Eberhofer-Krimi bildet ein bayerisches Dorf den Mittelpunkt des Geschehens. Keine Frage, dass es Rita Falk exzellent gelingt, dieses Bild authentisch in Szene zu setzen. Vor allen Dingen die kleinen und großen Schwächen der Menschen sind es, die sie ihren Lesern kenntnisreich und mit einer gehörigen Portion bissigem Humor serviert. Sie hat ihrem Protagonisten, dem Dorfgendarmen Franz Eberhofer, einen original bayerischen Ton auf den Leib geschrieben, der hart aber herzlich ist. Der Franz sagt halt, was er denkt.
Rita Falk ist sich also beim Schreiben treu geblieben. Ihre eigenen biografischen Wurzeln liefern den Grundstock für amüsante und geistreiche Unterhaltung der besten Lesart. Es bleibt weiterhin spannend - sicherlich wird sie noch viel von sich reden machen, mit ihren Geschichten von 'dahoam'.

Inhalt:
»›Stirb, du Sau!‹, prangt es in roter Farbe von Höpfls Haus. Der Dienststellenleiter von der PI Landshut ruft an: Realschulrektor Höpfl ist nicht zum Unterricht erschienen. Ich soll da jetzt mal hinfahren und nachsehen. ›Stirb, du Sau!‹, schießt es mir durch den Kopf. Und ich ahne nix Gutes.«

Gerade läuft´s für den Eberhofer mit der Susi recht fesch, sein heimischer Saustall ist so gut wie fertig eingerichtet, da überschlagen sich die Ereignisse in Niederkaltenkirchen: Realschuldirektor Höpfl liegt tot auf den Gleisen! Gut, der Höpfl war schon ein Miststück. Aber muss er deshalb erst verschwinden und sich dann auch noch direkt auf die Gleise legen? Die einzige Angehörige ist Höpfl´s Schwester, die den abgetrennten Kopf schließlich identifiziert. Selbstmord? Mord? Mal wieder Stress pur für den Franz: nicht nur, dass die Susi sich so mir nichts, dir nichts nach Italien absetzt. Im Fall Höpfl tauchen immer mehr Verdächtige auf, und zu allem Überfluss soll er jetzt dauernd auf den zwergnasigen Balg seines Bruder aufpassen. Glücklicherweise sorgt zumindest die Oma für sein leibliches Wohl, so dass der Franz dampfnudelgestärkt in einen nervenzerfetzenden Showdown geht.

Meine Meinung:
Franz Eberhofer, der Ich-Erzähler dieses Krimis, wurde von München in seine Heimat Niederkaltenkirchen versetzt, weil er ein wenig zu schnell nach seiner Waffe greift und ausserdem ziemlich respektlos seinen Vorgesetzten gegenüber ist.
Eigentlich fängt alles ganz harmlos an: an der Hauswand vom extrem unbeliebten Schulrektor Höpfl steht mit roter Farbe geschrieben: Stirb, du Sau!. Doch dann wird Höpfl von einem Zug überfahren auf den Gleisen gefunden. Doch war es wirklich Selbstmord? Franz hat da seine Zweifel und beginnt auf ziemlich unkonventionelle Art zu ermitteln.
Als wäre das noch nicht genug, wohnt auch noch die Tochter von Franz´ verhasstem Bruder zeitweise bei Franz und seiner Familie (bestehend aus Oma und Vater). Und ausgerechnet den nicht gerade kinderlieben Franz liebt das Baby am meisten...

Franz Eberhofer und seine Familie sind liebenswert schrullig und haben ihren ganz eigenen Humor. Vor allem der Franz nimmt absolut kein Blatt vor den Mund und seine Denkweise ist einfach herrlich. Ich muss sagen, dass ich den Wortwitz und den Schreibstil von Frau Falk wirklich genial finde und an vielen Stellen musste ich herzhaft lachen. Die Charaktäre in dem Buch sind allesamt irgendwie liebenswert (ausser dem Mörder vielleicht), hat doch jeder einen kleinen Knall. Bisher habe ich noch keinen einzigen Provinzkrimi gelesen, aber dieser hier hat mich restlos begeistert. Leider war das Buch viel zu schnell zu Ende. Ich hätte noch stundenlang weiterlesen können, denn ich habe mich in Niederkaltenkirchen mit all seinen schrulligen Einwohnern wirklich wohl gefühlt.
Den 1. Franz Eberhofer-Krimi " Winterkartoffelknödel" werde ich mir auch noch zulegen und ich kann es kaum erwarten, bis auch der 3. Teil endlich erscheint.
Frau Falk, sie haben einen neuen Fan!
Vielen Dank an für dieses Rezensionsexemplar.



3 Kommentare:

Melanie hat gesagt…

freu mich über die rezension!
ich war ja von winterkartoffelknödel schon total begeistert. der schreibstil ist schon eigen, den muss man mögen, aber wenn man sich vorstellt, dass der bayer einem direkt gegenübersitzt und einem die geschichte erzählt - dann funktioniert das.
bin schon selber total gespannt auf dieses buch, super, dass es dir gefallen hat. und WK kann ich dir nur empfehlen, da passieren auch so schräge sachen, vor allem mit der alten oma. herrlich!

www.ThrillerOnline.de hat gesagt…

looool ich amüsiere mich grade köstlich über diesen Buchtitel. *g*

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,

Ralph

Nina hat gesagt…

ich schlawinere schon die ganze zeit um dieses buch herum und nun glaube ich du hast mich überzeugt vielen dank!