Freitag, 30. Mai 2014

Rezension: Diana Menschig - So finster, so kalt

Diana Menschig - So finster, so kalt

Knaur TB
384 Seiten
ISBN: 978-3426514931
Erscheinungsdatum: 1. April 2014

Über die Autorin:
Diana Menschig, geboren 1973, absolvierte nach einem Studium der Psychologie mehrere Stationen in Marktforschung und Personalmanagement, bevor sie einen Spieleladen eröffnete. Heute arbeitet sie als selbständige Dozentin und Autorin. Wenn sie nicht gerade in fantastischen Parallelwelten unterwegs ist, teilt sie sich mit ihrem Mann, zwei Hunden, einer Katze und vielen Rennrädern ein Haus am Niederrhein.
Über aktuelle Projekte bloggt sie auf ihrer offiziellen Homepage www.seitenrauschen.de

Klappentext:
Als Merle Hänssler nach dem Tod ihrer Großmutter in deren einsam gelegenes Haus im Schwarzwald zurückkehrt, findet sie im Nachlass ein altes Dokument. Darin berichtet ein gewisser Johannes, der Ende des 16. Jahrhunderts im Haus lebte, über merkwürdige Geschehnisse rund um seine Schwester Greta. Merle tut diese Geschichte zunächst als Aberglaube ab. Doch dann passieren im Dorf immer mehr unerklärliche Dinge: Kinder verschwinden, und auch das alte Haus selbst scheint ein seltsames Eigenleben zu entwickeln. Langsam, aber sicher beginnt Merle sich zu fragen, ob an Johannes’ Erzählung mehr dran ist, als sie wahrhaben wollte.

Meine Meinung:
Märchenadaptionen lese ich immer wieder gerne, ganz besonders dann, wenn sie schön gruselig sind. "Hänsel und Gretel" fand ich schon in der Grimm´schen Fassung recht unheimlich und Diana Menschig hat das dann nochmal getoppt, indem sie dieses Märchen mit alten Sagen aus dem Schwarzwald vermischt. Die Atmosphäre, die sie dabei erschafft, ist durchweg düster und unheimlich. Die Geschichte spielt sich mal in der Gegenwart und mal in der Vergangenheit ab, in der erzählt wird, welche Ereignisse dazu führten, dass plötzlich Kinder in dem kleinen Dörfchen im Schwarzwald verschwinden. Diese Mischung hat mir unheimlich gut gefallen und vervollständigt das Bild für den Leser ganz wunderbar.
Merle, die nach dem Tod ihrer Großmutter in ihre Heimat zurückkehrt, ist eine typische Karrierefrau, die eigentlich alles erreicht hat, was man mit Geld erreichen kann. Doch wirklich glücklich ist sie in letzter Zeit nicht mehr damit. Sie macht sich immer wieder Gedanken darüber, was sie vom Leben wirklich will und an diesem Punkt in ihrem Leben lernt sie den geheimnisvollen Jakob kennen, der ihr dabei helfen soll, herauszufinden, was es mit dem alten Dokument aus dem Nachlass ihrer verstorbenen Großmutter auf sich hat. Merle ist eine recht sympathische Protagonistin, auch wenn ihre Gedanken und Handlungen nicht immer nachvollziehbar für mich waren. So misstraut sie im einen Moment Jakob, wirft sich ihm im nächsten jedoch wieder an den Hals. Leider hatte ich bei der Autorin ebenfalls den Eindruck, dass sie nicht so recht wusste, was genau sie mit Jakob anstellen wollte. Einerseits wird immer mal wieder betont, dass er seine eigenen Ziele verfolgt und der Eindruck verstärkt, dass man ihm nicht trauen kann, doch wirklich aufgelöst wird am Ende nicht, warum das so sein sollte. Dieser Faden in der Geschichte wird einfach losgelassen und als Leser fragt man sich unwillkürlich, ob da nicht etwas vergessen wurde.
Ganz besonders gut gefallen hat mir, wie die Autorin das Märchen in die Geschichte eingeflochten hat. Eines ist gewiß: alles ist ganz anders als es in der Grimm´schen Version von "Hänsel und Gretel" war. Bei diesen Szenen läuft dem Leser unwillkürlich der ein oder andere Gänsehautschauer über den Rücken, denn düsterer geht es kaum. Doch nicht nur "Hänsel und Gretel" kommt hier zum Zuge, auch Teile von anderen Märchen erkennt der Leser wieder.
Fazit:
Trotz kleiner Schwächen konnte mich Diana Menschig mit ihrer Version von "Hänsel und Gretel" wirklich beeindrucken. Die Mischung zwischen Gegenwart, Märchen und Sagen gefällt mir besonders gut. Der Spannungsbogen ist größtenteils hoch und die Atmosphäre schön düster. Empfehlenswert nicht nur für Märchenfans.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten!

5 Kommentare:

Celinchen hat gesagt…

Das Buch hört sich wirklich gut an, ich glaube,dass wäre auch etwas für mich:)
Schöne Rezi!
Liebe Grüße:)

joshi_82 hat gesagt…

Danke dir :D

Unknown hat gesagt…

Eine tolle Rezi, das Buch landet gleich auf meiner Wunschliste! :)
LG Nina

http://book-blossom.blogspot.co.at/

Damaris Anna hat gesagt…

Liebe Anja,
komisch, ich lese ganz ganz wenige Bücher von Knaur. Dabei hört sich deine Rezi so gut an. Mir würde das Buch sicher auch gefallen. Danke dafür :-)
Schöne Pfingsttage für dich und deine Familie.
LG,
Damaris

joshi_82 hat gesagt…

Danke, liebe Damaris, die wünsche ich dir auch. Ich mag die Knaur-Bücher immer ganz gerne. Da habe ich schon viele tolle Schätze entdeckt.