Sonntag, 18. Mai 2014

Rezension: Heike Eva Schmidt - Die gestohlene Zeit

Heike Eva Schmidt - Die gestohlene Zeit

Knaur TB
448 Seiten
ISBN: 978-3426513118
Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2013

Über die Autorin:
Heike Eva Schmidt wurde in Bamberg geboren und lebt heute im Süden Münchens. Nach ihrem Studium wurde sie zunächst Journalistin und schrieb unter anderem für Radio, Fernsehen und Zeitschriften. Inzwischen arbeitet sie als freie Drehbuchautorin. 2010 verwirklichte sie schließlich ihren Kindheitstraum: Romane zu schreiben.

Klappentext:
Auf einer Bergwanderung im Jahr 1987 findet Emma einen geheimnisvollen Ring, nichtsahnend, dass dieser dem sagenhaften Zwergenkönig Laurin gehört. Zwei Mitreisende nehmen ihr den Schmuck ab und türmen, doch auf einmal taucht eine Horde Zwerge auf, die Emma in Laurins unterirdisches Reich verschleppen. Dort trifft sie Jonathan, ebenfalls ein Gefangener des Königs. Gemeinsam gelingt ihnen die Flucht, aber Laurin belegt sie mit einem grausamen Fluch. Zurück in der Oberwelt stellt Emma schockiert fest, dass inzwischen fast 30 Jahre vergangen sind. Um den Fluch zu lösen, müssen sie und Jonathan den Ring wiederfinden - aber wie sollen sie die beiden Diebe nach all den Jahren ausfindig machen?

Meine Meinung:
Nachdem mich das Debüt der Autorin ("Purpurmond") damals leider ein wenig enttäuscht hatte, obwohl ich ihre Ideen durchaus gut fand, hoffte ich, dass es mir mit diesem Buch nicht ebenso gehen würde. Glücklicherweise hat Heike Eva Schmidt dieses Mal meinen Geschmack schon viel eher getroffen. Die Idee, einen Teil der Geschichte in der Zwergenwelt spielen zu lassen, finde ich wirklich toll. Dieses kleine Volk ist absolut faszinierend und die Sagen, die in diese Geschichte verflochten wurden, haben mir gut gefallen. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die verschiedenen Zeitebenen hier unterzubringen. So werden die Protagonisten aus ihrer gewohnten Zeit mal eben in die Zukunft katapultiert, nachdem sie gefühlt nur ein paar Tage im unterirdischen Reich von Zwergenkönig Laurin leben mussten. Dieser Zwergenkönig ist ein ziemlich bösartiger und hässlicher Wicht, genau wie seine Untertanen auch. Sein größter Wunsch ist es, Emma für sich zu gewinnen (und das zur Not auch mit Gewalt), weil diese seiner großen Liebe Similde (die vor vielen Jahrhunderten ebenfalls vor ihm geflüchtet ist) zum Verwechseln ähnlich sieht. Emma möchte sich in dieses Schicksal natürlich nicht so ohne weiteres fügen und flüchtet gemeinsam mit Jonathan, der schon seit langer Zeit ein Gefangener Laurins ist. Zurück aus den Höhlen der Zwerge erwartet die beiden jedoch eine große Überraschung und es sind noch einige Hindernisse zu bewältigen.
Glücklicherweise hat Heike Eva Schmidt dieses Mal ihre Charaktere nicht ganz so jung ausgewählt. Bei "Purpurmond" war ich sehr genervt von der jungen Protagonistin, was hier jedoch glücklicherweise nicht der Fall war. Emma ist mutig und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Ein wenig zu schnell kam mir nur die Zeit vor, die Emma und Jonathan benötigten, um sich an die neue Zeit zu gewöhnen, in der sie gelandet sind. Das hätte man vielleicht noch ein wenig mehr in den Vordergrund rücken können.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen und man kann sich gut in die Umgebung hineinversetzen, die sie hier beschreibt.
Die Geschichte ist fast durchgängig spannend und ganz besonders gut gefallen haben mir hier die garstigen Zwerge. Diese sind toll beschrieben und ganz besonders Laurin sorgt immer wieder für Gänsehaut. Interessante Nebencharaktere sind ebenfalls vertreten, denn nicht nur die Zwerge machen Emma und Jonathan das Leben schwer.
Fazit:
"Die gestohlene Zeit" gefällt mir viel besser als das Debüt der Autorin. Die Mischung aus märchenhaften Sagen, Fantasy und Zeitreise hat mir sehr gut gefallen. Die Zwerge sind ganz anders, als man sie sonst oft beschrieben bekommt und gerade das fand ich absolut faszinierend. Eine wirklich tolle Geschichte.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten!

2 Kommentare:

my.written.heartbeat hat gesagt…

Oh das Buch klingt wirklich spannend. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, auf zu wachen und plötzlich ist 2044. Ich glaube ich könnte mich an den Gedanken gar nicht gewöhnen. Das klingt auf jeden Fall spannend und ich werde vielleicht mal rein schauen.

Liebe Grüße,
Franzi

joshi_82 hat gesagt…

Ja, die Vorstellung alleine ist schon irgendwie unheimlich. Und dann noch diese bösartigen Zwerge, die einfach keine Ruhe geben wollen... ;)