Freitag, 28. März 2014

Rezension: Teri Terry - Gelöscht

Teri Terry - Gelöscht

Coppenrath
432 Seiten
ISBN: 978-3649611837
Erscheinungsdatum: Juni 2013

Über die Autorin:
Teri Terry lebte in Frankreich, Kanada, Australien und England, und sie hat dabei drei Abschlüsse, eine ganze Sammlung von Reisepässen und mehr Adressen, als sie zählen kann, erworben. Ihre häufigen Umzüge haben Teri oft in eine Beobachterrolle gezwungen. Seitdem interessiert sie sich sehr für Personen, die in eine fremde Umgebung kommen oder sich dort eingliedern müssen.

Klappentext:
Kylas Gedächtnis wurde gelöscht, ihre Persönlichkeit ausradiert, ihre Erinnerungen sind für immer verloren. Kyla wurde geslated. Aber die Stimmen aus der Vergangenheit lassen die Sechzehnjährige nicht los – hat sie wirklich unschuldige Kinder bei einem Bombenanschlag getötet? Zählte sie zu einer Gruppe von gefährlichen Terroristen? Und warum steht ein Bild von ihr auf einer geheimen Webseite mit vermissten Kindern? Kyla wird immer wieder von Flashbacks aus ihrem früheren Leben eingeholt und merkt allmählich, dass ihre wahre Identität ein großes Geheimnis birgt. Gemeinsam mit Ben, einem anderen Slater, in den sie sich verliebt, begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit – doch wem kann sie überhaupt noch vertrauen?

Meine Meinung:
"Gelöscht" ist der erste Band der Trilogie um Kyla, die geslated wurde. Ihre Erinnerungen wurden gelöscht, denn das passiert Mitte des 21. Jhd., mit jugendlichen Verbrechern. Kyla kommt in eine ihr vollkommen fremde Familie und muss sich dort einfügen und zu einem Teil dieser Familie werden. Überwacht wird sie nicht nur von ihrem Levo - einem Armband, das ihre Werte rund um die Uhr bewacht und sie damit unter anderem von neuerlichen Gewalttätigkeiten abhalten soll - sondern auch von einigen anderen Menschen. Doch Kyla ist ganz anders, als all die anderen Slater und weiß irgendwann nicht mehr, wem sie noch trauen kann.
Dieser erste Band führt uns ein in die gar nicht allzu weit entfernte Zukunft, die teilweise wirklich erschreckend ist. Die Überwachung durch die Lorder, die nicht gerade zimperlich ihre Gesetze durchsetzen, ist allgegenwärtig und auch relativ undurchschaubar. Immer wieder gibt es schockierende Situationen, die einem vergegenwärtigen, wie brutal sie vorgehen und das schon wegen Kleinigkeiten. In so einer Welt möchte keiner leben, denn Überwachung und Gehorsam steht an erster Stelle. Durch diese immer gegenwärtige Gefahr ist die Spannungskurve kontinuierlich hoch, denn immer hat man im Hinterkopf, dass Kyla Gefahr droht, wenn sie nicht so mitspielt, wie es von den Lordern erwartet wird.
Teri Terry hat dadurch eine recht bedrückende Atmosphäre geschaffen, die den Leser durch das komplette Buch hindurch begleitet. Auch die Gefühle von Ich-Erzählerin Kyla hat sie gut beschrieben, gerade was das Hineingeworfen-Werden in eine komplett fremde Umgebung angeht, mit fremden Menschen, die man jetzt Familie nennen muss. Die Flashbacks (meist in Form von Träumen), die Kyla immer wieder ereilen, obwohl es so etwas doch eigentlich gar nicht geben darf, haben immer wieder die Spannung gesteigert, denn genau wie Kyla fragt auch der Leser sich, was dieses Mädchen wohl in ihrer Vergangenheit angestellt haben mag, um überhaupt geslated worden zu sein.
Kyla ist ein Mädchen, dass man sofort ins Herz schließt, denn sie ist kein kleines schwächliches Ding, das nur das tut, was sie soll und darf. Auch Ben hat mir als Protagonist sehr gut gefallen. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und hinter jedem von ihnen steckt so viel mehr, als man anfangs erahnt.
Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und lässt sich flüssig lesen. Schockierende und überraschende Wendungen sind Bestandteil dieses Buches und es fällt wirklich schwer, es einfach mal aus der Hand zu legen.
Das Ende ist ziemlich offen, also am besten gleich Band 2 ("Zersplittert") bereitlegen.
Fazit:
"Gelöscht" ist spannend, unglaublich fesselnd, immer wieder überraschend und gut geschrieben. Die Vorstellung, seine Erinnerungen einfach gelöscht zu bekommen, ist erschreckend. Kylas Gefühle sind gut nachvollziehbar und die Autorin versteht es, überraschende Wendungen in die Geschichte einzubauen und den Leser so vom gelegentlichen Schlafen abzuhalten.
Ich vergebe 5 von 5 Punkten! 

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