Mittwoch, 21. August 2013

Rezension: Kaja Evert - Flügel aus Asche

Kaja Evert - Flügel aus Asche

Knaur TB
448 Seiten
ISBN: 978-3426511961
Erscheinungsdatum: 2. Mai 2013

Über die Autorin:
Kaja Evert, geboren 1981 in Schleswig-Holstein, malt Bilder und erfindet Geschichten, seit sie sich erinnern kann. Ihre Begeisterung für antike Sagen brachte sie zum Studium der Literaturwissenschaft und Alten Sprachen. Kaja Evert arbeitet an einer norddeutschen Universität, "Flügel aus Asche" ist ihr erster Roman.

Klappentext:
Seit langer Zeit herrscht der Kaiser der fliegenden Stadt Rashija mit harter Hand über sein Reich. Der junge Adeen arbeitet als niederer Schreiber in der Stadt und muss die Schikanen der höhergestellten Magier ertragen. Als er eines Tages mit einer Gruppe von Rebellen in Kontakt kommt, ist Adeen sofort Feuer und Flamme. Er ahnt nicht, dass er in eine Auseinandersetzung geraten wird, in der er eine entscheidende Rolle spielen soll. Denn nur Adeen kann den Aschevogel beschwören, ein Wesen von unheimlicher Schönheit und einzigartiger Stärke. Der Kampf um Rashija und um die Freiheit hat begonnen.

Unsere Gedanken haben Flügel und unsere Erinnerungen haben Farben.
Seite 414

Meine Meinung:
"Flügel aus Asche" ist das Debüt der Autorin Kaja Evert und ein großartiger High Fantasy-Roman.
In Rashija - einer fliegenden Stadt, die in den Wolken über der Erde fliegt und nur ganz selten mal auf dieser landet -  leben viele Magier, die wegen ihrer magischen Kräfte dem hohen Stand angehören und besonders wertvoll für die Herrscher in Rashija sind. Adeen wurde als Kind in die fliegende Stadt verschleppt und arbeitet seitdem als Schreiber - er stellt magische Schriftrollen her, die die Magier zum Zaubern nutzen. Er träumt jedoch davon, eigene Bilder malen zu dürfen, was in Rashija strengstens verboten ist. Als er auf eine Gruppe von Rebellen trifft, ändert sich sein Leben schlagartig.
Kaja Evert hat mit Rashija eine absolut faszinierende Stadt geschaffen, die sie sehr bildhaft beschrieben hat, so dass man sich wunderbar in diese Umgebung hineinversetzen kann. Auch die Idee, wie die Magie unter anderem funktionieren kann, ist neuartig und spannend.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Adeen, wodurch man seine Gefühle, Ängste und Wünsche gut nachvollziehen kann. Adeen ist ein Protagonist, der anfangs noch sehr ängstlich ist und nicht großartig auffallen will, damit die Stadtwachen nur ja keinen Grund haben, ihn zu schikanieren. Schon wegen seiner Hautfarbe fällt er mehr auf, als ihm recht ist und eigentlich weiß er noch nicht einmal viel über seine Herkunft. Im Laufe der Geschichte macht er eine große Wandlung durch. Häufig ist er zwar noch unsicher, doch wird er immer mutiger und will endlich aus diesem Leben ausbrechen. Dabei merkt er nach und nach, dass in ihm viel mehr steckt, als er jemals geahnt hat.
Die Charaktere hat die Autorin wirklich toll ausgearbeitet. Jeder ist interessant, hat Eigenschaften, die ihn zu etwas besonderem machen und die man dadurch auch nicht gleich wieder vergisst. Besonders undurchsichtig und interessant ist Talanna. Diese kann man nicht wirklich einschätzen und ihre tatsächlichen Ziele erfährt man erst ziemlich am Schluß.
Die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil, der sich sehr flüssig lesen lässt. Fantasievoll und detailreich beschreibt sie die Welt, ihre Bewohner und so manches fremartige Wesen.
Die Spannungskurve ist fast durchgängig hoch, jedoch gibt es auch immer wieder Verschnaufpausen für den Leser und die Protagonisten. Unerwartete Wendungen sorgen ebenfalls für die nötige Spannung.
Fazit:
Ein großartiges Debüt. Bildhaft und detailreich beschreibt Kaja Evert ihre Welt, schafft außergewöhnliche und interessante Charaktere und fesselt mit einer spannenden Story und unerwarteten Wendungen. Für High Fantasy-Fans ein absolutes Muss.
Ich vergebe 5 von 5 Punkten!

Keine Kommentare: