Montag, 24. Juni 2013

Rezension: Kate Harrison - Soul Beach 1: Frostiges Paradies

Kate Harrison - Soul Beach 1: Frostiges Paradies

Loewe Verlag
350 Seiten
ISBN: 978-3785573860
Erscheinungsdatum: 17. Juni 2013

Über die Autorin:
Ursprünglich arbeitete Kate Harrison beim britischen Fernsehen. Nachdem sie bereits sehr erfolgreich Romane für Erwachsene veröffentlichte, erscheint nun mit Soul Beach – Frostiges Paradies ihr erstes Jugendbuch. Abgesehen vom Bücherschreiben liest sie sehr gerne, liebt Backen, Singen, die Küste, Live-Comedy und Bastelkram. Wenn sie nicht gerade in Spanien am Strand liegt, lebt sie in Brighton.

Klappentext:
Meine Schwester ist tot.
Seit vier Monaten und fünf Tagen.
Ermordet.
Heute habe ich eine E-Mail erhalten.
Von ihr.
Als Alice eine E-Mail von ihrer toten Schwester bekommt, hält sie das zunächst für einen schlechten Scherz. Dann folgt jedoch eine Einladung in die virtuelle Welt von Soul Beach, einem idyllischen Strandparadies, wo ihre Schwester Megan seit ihrer Ermordung festsitzt.
Unter www.soulbeach.org entdeckt Alice eine völlig neue Welt abseits der Realität, die sie mehr und mehr in ihren Bann zieht.
Doch wer steckt hinter Soul Beach und warum herrschen hier solch strenge Regeln?
Warum wird der Strand nur von Jungen und Schönen bewohnt?
Und warum sind sie alle tot?
Wer hat Megan umgebracht?
Und könnte Alice das nächste Opfer sein?
Frostiges Paradies ist der erste Band der Soul Beach-Trilogie.

Meine Meinung:
Die Idee, von der verstorbenen Schwester per Mail kontaktiert zu werden, von ihr zu einer Homepage eingeladen zu werden und sie dort virtuell treffen zu können, fand ich unheimlich interessant, neuartig und spannend, weswegen ich dieses Buch unbedingt lesen musste. Endlich mal wieder eine Geschichte, die so nicht schon hunderte Male durchgekaut wurde, sondern eine, die ich bisher so noch nie gelesen habe.
Alice trifft in Soul Beach nicht nur ihre Schwester, sondern auch andere Jugendliche, die außergewöhnlich gut aussehen. Soul Beach ist auf den ersten Blick ein richtiges Paradies: es herrscht immer schönes Wetter, man kann den ganzen Tag einfach nur nichts tun oder eben Party machen und sich mit den anderen Jugendlichen vergnügen. Dass das auf Dauer natürlich nicht glücklich macht (zumal man ja auch noch tot ist), ist wohl klar. Zusätzlich versucht Alice auch noch herauszufinden, wer ihre Schwester umgebracht hat und begibt sich somit auch noch in Gefahr...
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Alice erzählt, nur unterbrochen von kleinen Abschnitten, in denen der Mörder zu Wort kommt, wobei der Leser keine Ahnung hat, wer das sein könnte. Diese kleinen Abschnitte fand ich sehr spannend, erfährt man so doch ein wenig über die Psyche des Täters und hat natürlich auch so seinen Verdacht, wer der Mörder sein könnte. Bei einer einzigen Person bleibt es dabei jedoch nicht und aufgeklärt wird das Ganze in diesem ersten Teil der Trilogie sowieso noch nicht, so dass man immer noch keine Ahnung hat, wer denn nun der Mörder von Megan ist. Kate Harrison versteht es dabei gekonnt, den Leser auf verschiedene Spuren zu führen, so dass man sich nie sicher sein kann, ob Alice nicht gerade mit dem Mörder ihrer Schwester zu tun hat. Das hebt die Spannungskurve ordentlich an, denn theoretisch könnte es wirklich so ziemlich jeder sein und Alice gerät immer mal wieder in beängstigende Situationen. Außerdem schafft die Autorin es, die Gefühle von Alice wunderbar zu beschreiben und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen.
Die Charaktere sind recht sympathisch, teilweise sehr undurchsichtig und interessant. Leider verhält sich Ich-Erzählerin Alice ab und an sehr naiv und blauäugig. Gerade dann, wenn der Mörder der Schwester noch frei herumläuft, würde ich mich wohl nicht in Situationen begeben, die potentiell gefährlich sein könnten. Da würde ich vorher doch erstmal mein Gehirn einschalten. Die Liebesgeschichte war für mich einfach irgendwie unpassend und hätte komplett weggelassen werden können, ohne dem Buch die Spannung zu nehmen, wie ich finde. Natürlich lässt diese sich nun in den Folgebänden noch ausbauen, aber ob man mit dem Ergebnis zufrieden sein kann, ist fraglich, denn für mich war das Ganze einfach zu weit hergeholt.
Da noch einige Fragen offen bleiben - was genau ist Soul Beach, wieso sind dort soviele tote Jugendliche, wie kommt man dort wieder weg und wer ist der Mörder von Megan - wird Teil 2 für mich zur Pflichtlektüre, denn die Autorin konnte mich mit ihren Ideen durchaus fesseln, auch wenn es kleine Kritikpunkte gibt.
Fazit:
"Soul Beach 1 - Frostiges Paradies" fesselt mit einer neuartigen und frischen Geschichte, einer spannenden Handlung und einem bildhaften und schönen Schreibstil. Leider konnte mich die Liebesgeschichte darin nicht überzeugen und war für mich vollkommen unpassend und nicht nachvollziehbar. Trotzdem ist "Frostiges Paradies" ein toller Trilogie-Auftakt und macht neugierig auf mehr.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten!

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