Freitag, 3. August 2012

Rezension: Michael Römling - Schattenspieler

Michael Römling - Schattenspieler

Coppenrath
352 Seiten
Erscheinungsdatum: Juni 2012
ISBN: 978-3815753071


Über den Autor:
Dr. Michael Römling, geboren 1973 in Soest, studierte Geschichte in Göttingen, Besançon und Rom. Nach einem Stipendium am dortigen Deutschen Historischen Institut promovierte er mit einer Arbeit über spanische Soldaten in Italien im 16. Jahrhundert. Er lebt inzwischen als freier Autor in Münster und schreibt unter anderem Stadtgeschichten.

Inhalt:
April 1945: Berlin liegt in Schutt und Asche, und die Rote Armee steht bereits vor den Toren der Hauptstadt. In den Wirren der letzten Kriegstage kreuzen sich die Wege von Friedrich und dem jüdischen Jungen Leo, der die Kriegszeit in dunklen Kellern überleben konnte. Beide sind auf der Jagd nach einem großen Geheimnis: Irgendwo in Berlin liegt ein unsagbar wertvoller Schatz verborgen, den ein hochrangiger Wehrmachts-Offizier vor Kriegsende noch schnell beiseiteschaffen will. Bald finden die Freunde eine heiße Spur. Doch die Zeit wird knapp, denn Friedrich und Leo sitzt ein mächtiger Gegner im Nacken, der vor nichts zurückschreckt.

Meine Meinung:
Ich kann mich noch erinnern, dass ich mich nicht wirklich für den 2. Weltkrieg interessiert habe, als wir diesen in der Schule durchgenommen hatten. Was vielleicht am Alter lag oder aber auch daran, wie wir das Thema durchgenommen hatten. Ich muss grundsätzlich sagen, dass ich kein Fan von trockenen politischen Romanen bin. "Schattenspieler" ist garantiert kein Buch, welches langweilt, ganz im Gegenteil. Michael Römling hat ein wirklich spannendes Buch über die letzten Kriegstage geschaffen, bei dem man sich stellenweise fühlte, als wäre man dabei. Seine Beschreibungen waren so gut geschrieben und recherchiert, dass man fast hören konnte, wie Bomben heulten oder Gewehre schossen. Ich habe ja immer ein recht beklemmendes Gefühl, wenn ich Bilder dieser Zeit sehe und vor allem, wenn ich die Geräuschkulisse dazu höre (z.B. in Dokumentationen dazu). Deshalb konnte ich mich sehr gut in Leo hineinversetzen, der durch Berlin flüchtet, kurz bevor der Krieg endlich endet. Auch schreibt der Autor die politischen Hintergründe (denn ganz ohne kommt so ein Buch natürlich nicht aus) so, dass sie einen nicht langweilen. Man wird nicht überfordert mit Einzelheiten, sondern diese Dinge fließen ganz wunderbar in die Geschichte ein, die das Buch erzählt. Man hat also nicht das Gefühl, dass man belehrt wird, lernt aber trotzdem etwas über diese Zeit. Deswegen könnte ich mir gut vorstellen, dass dieses Buch eine interessante Lektüre für Schüler ist, die gerade dieses Thema durchnehmen, denn es ist eine spannende Abenteuergeschichte, mit tollen Protagonisten, die jedoch nie zu brutal geschildert ist, weswegen ich mich der Altersempfehlung von 14 bis 17 Jahren durchaus anschließen würde. Außerdem gibt es am Ende des Buchs noch ein Glossar, in dem wichtige Begriffe, die in dem Roman auftauchen, noch einmal kurz erklärt werden.
Dieses Buch ist jedoch nicht nur gut recherchiert und bietet eine spannende Story, auch die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen. Da hätten wir Leo, ein sogenanntes U-Boot (ein jüdischer Junge, der von Wilhelm versteckt wurde), der wirklich mutig ist und nie aufgibt, auch wenn ihm seine Familie genommen wurde und er fast auf sich allein gestellt ist. Auch Friedrich, mit dem Leo sich anfreundet, ist immer bereit für ein Abenteuer und wahnsinnig neugierig. Auch einige Nebenfiguren waren einfach unheimlich sympathisch und kamen sehr natürlich und absolut glaubwürdig rüber. Unheimlich gut gefallen hat mir auch, dass man einfach merkte, dass es in dieser Zeit auch Menschen gab, die anderen geholfen haben, egal ob jüdisch oder nicht.Dieser Gegensatz von den Leuten, die andere verraten haben, um selbst besser dazustehen und denen, die helfen, wo sie nur können, hat Michael Römling wirklich gut dargestellt.

Fazit:
Für mich ist "Schattenspieler" ein absolut empfehlenswerter historischer Roman, für junge und ältere Leser, der nie langweilt und wunderbar recherchiert ist. Auch die Protagonisten sind toll ausgearbeitet, der Schreibstil ist flüssig und fesselnd und die historischen Fakten fließen in die Geschichte ein, ohne einen zu erschlagen. Absolute Leseempfehlung!
Ich vergebe 5 von 5 Punkten!




Für die Bereitstellung des Buches bedanke ich mich beim Coppenrath Verlag und bei Blogg dein Buch

2 Kommentare:

Selina hat gesagt…

Ich möchte das Buch auch noch lesen ;D
Sehr schöne Rezi!! :)

Plumblossoms hat gesagt…

Ich liebe das Buch auch <<333