Freitag, 13. April 2012

Rezension: Alexandra Adornetto - Halo



Rowohlt
560 Seiten
ISBN 978-3-499-21600-8

Über die Autorin:
Alexandra Adornetto, geb. 1992 in Australien, veröffentlichte bereits mit 13 Jahren ihr erstes Buch, «The Shadow Thief». Der erste Band ihrer Engelstrilogie, «Halo», gelangte auf Anhieb auf die «New York Times» Bestsellerliste und ist mittlerweile in über 20 Sprachen übersetzt. Alexandra Adornetto wuchs als Tochter zweier Englischlehrer zusammen mit einer dreibeinigen Katze und zwei Hunden auf. Mittlerweile lebt und studiert sie in Los Angeles. Ihre Hobbys sind Theologie, Country Music, Schauspielerei und Gesang.

Inhalt:
In dem verschlafenen Ort Venus Cove scheint die Welt noch in Ordnung. Doch dunkle Mächte sammeln sich, immer öfter kommt es zu unerklärlichen Todesfällen. Bis eines Nachts drei Engel auf der Erde landen, vom Himmel gesandt, um dem Bösen Einhalt zu gebieten. Fasziniert vom Leben der Menschen, mischt sich Bethany, die jüngste und unerfahrenste der drei himmlischen Geschwister, unter die Schüler der Highschool– und verliebt sich Hals über Kopf in den attraktiven Schulsprecher Xavier. Doch ihre Liebe bringt die Mission der Engel in Gefahr, denn niemand darf über ihre eigentliche Herkunft Bescheid wissen. Und schlimmer als der Zorn des Himmels ist die Bedrohung durch das Böse, das bereits ein Auge auf Bethany geworfen hat

Eins der frustrierendsten Wörter der menschlichen Sprache war, soweit ich es beurteilen konnte, Liebe. In diesem kleinen Wort steckte so viel. Die Menschen gingen sehr freigebig damit um, verwendeten es, um ihre Verbundenheit mit Dingen, Tieren, Urlaubszielen und Leibspeisen zu beschreiben. Im gleichen Atemzug gebrauchten sie es dann für die Person, die für sie das Allerwichtigste auf der Welt war. War das keine Beleidigung? Sollte es nicht noch eine andere Möglichkeit geben, Gefühle zu beschreiben?
Seite 21

Meine Meinung:
"Halo" ist der erste Teil einer Trilogie und stellt uns größtenteils die recht klischeebehafteten Charaktere vor, ebenso wie die wirklich extrem kitschige Liebesgeschichte zwischen Bethany (der Ich-Erzählerin) und Xavier. Ich habe gegen ein wenig Kitsch wirklich gar nichts einzuwenden, allerdings war mir das hier doch ein wenig zu viel des Guten. Bethany und Xavier verlieben sich viel zu schnell ineinander, wie ich finde. Da fehlte mir einfach das gewisse Prickeln, um diese Lovestory für mich interessant zu machen. Auch sind mir beinah alle Charaktere viel zu perfekt, um mir wirklich ans Herz wachsen zu können. Bethany ist ziemlich naiv, wunderschön, liebenswert und eben einfach perfekt. Ebenso verhält es sich mit ihren Geschwistern Ivy und Gabriel (der mir hier noch der interessanteste der Engel zu sein scheint). Xavier fand ich anfangs noch recht interessant, weil er als recht unnahbar beschrieben wurde, doch das hat sich leider sehr schnell gegeben, weil er sich fast sofort in Bethany verliebt hat und das Geheimnisvolle von ihm abgefallen ist.
Dabei beginnt die Geschichte doch recht vielversprechend. Die Autorin erzählt uns von der Welt der Engel (was ich übrigens toll fand, denn das war recht ausführlich beschrieben) und der Mission, die eben jene auf die Erde führt. Doch leider geht diese Mission komplett unter, denn die Liebesgeschichte von Xavier und Bethany nimmt meiner Meinung nach viel zu viel Raum ein. Bethany und Xavier können fast von Anfang an nicht mehr ohne einander, hängen immerzu zusammen und trennen sie sich doch einmal, kommt es gleich zur Katastrophe. Das hat mich stellenweise dann doch ein wenig genervt.
Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, war der Schreibstil von Alexandra Adornetto. Sie beschreibt alles so wunderbar, dass man sich fühlt, als wäre man mittendrin (auch wenn die Liebesgeschichte dann doch etwas zu sehr vertieft wurde). Ganz besonders gut ist ihr das bei den Umgebungsbeschreibungen gelungen, wie ich finde.
Auch der große Showdown, in dem es dann endlich mal richtig zur Sache ging, hat mir ganz gut gefallen, besonders weil mir auch Jake, als Protagonist gut gefallen hat.
Im November 2012 soll Band zwei erscheinen. Eine kleine Leseprobe dazu gibt es am Ende des Buches und ich muss zugeben, dass dieser nun doch wieder neugierig auf den zweiten Teil macht. Wenn Frau Adornetto da mal ein wenig von den kitschigen Klischee´s abweicht und vielleicht mal Seiten an ihren Protagonisten zeigt, die überraschen können und sie interessanter machen, dann könnte ich mir gut vorstellen, dass mir dieser dann besser gefallen wird. Ich jedenfalls habe vor, Teil 2 auch zu lesen, auch wenn ich vom ersten Band wirklich nicht begeistert war.

1 Kommentar:

Kittyzer (Sonne) hat gesagt…

Also ich fand das Buch auch extrem kitschig und klischeehaft - und auch schlechter als du, denn ich war total gelangweilt :D Aber vor allem dem ersten Teil deiner Rezension kann ich absolut zustimmen! Schade drum...