Mittwoch, 18. April 2012

Rezension: Monika Geier - Die Herzen aller Mädchen

Monika Geier - Die Herzen aller Mädchen

Ariadne Krimi
347 Seiten
ISBN 9783867541848


Über die Autorin:
Monika Geier, Jahrgang 1970, wurde in Ludwigshafen geboren. Nach dem Abitur folgte eine Ausbildung zur Bauzeichnerin. Für ihr Debüt wurde Geier mit dem Marlowe geehrt. Inzwischen ist sie Diplomingenieurin für Architektur, Mutter von drei Jungs, freie Künstlerin und Schriftstellerin.

Inhalt:
Kriminalkommissarin Boll bekommt ihre große Chance: Das BKA will, dass sie an der Ermittlung um das OvidPalimpsest mitarbeitet. Bettina Boll begibt sich in die Welt der Bücherwürmer, Financiers und Versicherungsagenten, stellt ihre Kombinationsgabe unter Beweis und lässt sich mit einem Verdächtigen ein! Manche hängen ihr Herz an Trivialromane, andere interessieren sich mehr für mittelalterliche Psalmen auf Pergament. Doch gerade die können seltsame Geheimnisse bergen, zum Beispiel Ovids "Liebeskunst", illustriert in pornographischer Detailverliebtheit ... Kriminalkommissarin Bettina Boll glaubt eigentlich nicht, dass die hastig eingerichtete "Soko Ovid" wirklich zum Einsatz kommt und sie selbst ist ja bloß eine Halbtagskraft mit zwei Kindern. Als jedoch das Haus einer harmlosen alten Dame in Flammen aufgeht, stellt das BKA Fragen: Wo ist der Absender der anonymen Postkarte mit dem lateinischen Spruch? Wer konnte der argwöhnischen Witwe das Paket mit der Bombe unterschieben? Und was für Absichten verfolgt eigentlich Gregor Krampe, der sympathische Kettenraucher mit dem düsteren Blick, der so viel von Büchern versteht? Und dann bekommt Bettina Boll ihre große Chance, in der bundespolizeilichen Oberliga mitzuspielen

Meine Meinung:
Schon bei "Müllers Morde" konnte mich Frau Geier mit ihren tollen Charakteren, ihrem Schreibstil und dem spannenden Kriminalfall absolut überzeugen und fesseln und genauso geht es mir auch wieder bei "Die Herzen aller Mädchen". Bettina Boll ist eine wirklich sympathische, lebensnahe Protagonistin, mit der man sich stellenweise sehr gut identifizieren kann. Sie ist verdammt clever und hat ihre ganz eigene Art, Fälle zu lösen, wobei sie auch schonmal gerne ihre eigenen Wege geht und Vorschrift Vorschrift sein lässt. Sie erzieht ausserdem noch die zwei Kinder ihrer verstorbenen Schwester alleine und hat somit natürlich ab und an ganz schön zu kämpfen. Gerade dass sie das nicht perfekt auf die Reihe bekommt, machte das Ganze so realistisch. Bettina Boll ist keineswegs perfekt, sondern auch "nur" ein ganz normaler Mensch. Ebenso ist es mit den anderen Charakteren in diesem Krimi, die wieder toll ausgearbeitet wurden und mich absolut überzeugen konnten.
Die Handlung ist spannend und wird immer mehr gesteigert. Der Kriminalfall ist gar nicht so einfach zu lösen, auch als Leser tappt man ziemlich lange im Dunkeln und kann eigentlich nur mit Frau Boll mitgrübeln. Zwar hat man schnell Verdächtige gefunden, doch immer wieder hat man neue Verdachtsmomente und verdächtigt verschiedene Personen. Die Auflösung ist dann umso unglaublicher, da sie zumindest teilweise gar nicht zu erwarten war. Dabei laufen mehrere Handlungsfäden zusammen, die alle irgendwie mit dem Fall zu tun haben und die Monika Geier geschickt miteinander verknüpft.
Das Ende des Buches ist relativ offen gehalten, wobei ich denke, dass genau das von der Autorin beabsichtigt war. Man kann sich also noch eine Weile selbst Gedanken zu diesem Buch machen, was ich immer toll finde.
Für mich wieder ein absolut empfehlenswerter Krimi, mit dem richtigen Schuss an Spannung, Humor und tollen Charakteren.

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