Samstag, 11. Januar 2014

Rezension: Rachel Ward - Drowning: Tödliches Element

Rachel Ward - Drowning: Tödliches Element

Carlsen
304 Seiten
ISBN: 978-3551520524
Erscheinungsdatum: 22. November 2013

Über die Autorin:
Rachel Ward, 1964 geboren, wuchs in der Grafschaft Surrey südlich von London auf und studierte Geografie in Durham. Erst mit 40 Jahren widmete sie sich dem Schreiben. Ihr Debüt "Numbers - Den Tod im Blick" ist international vielfach ausgezeichnet und 2011 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden. Die daraus entstandene "Numbers"-Trilogie wurde weltweit zum Bestseller. Rachel Ward lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Bath, England.

Klappentext:
Er kommt zu sich. Ein Tropfen trifft sein linkes Auge. Dann schießt Regen aus dem grauen Himmel. Er dreht den Kopf zur Seite, spuckt Schlamm und Kies aus, entdeckt ein Gesicht, wenige Meter entfernt. Haare kleben wie dünne Schlangen auf der Stirn. Aus dem Mundwinkel rinnt Wasser. Bleiche Haut, dreckverschmiert, geschlossene Augen. Es ist sein eigenes Gesicht! Als Carl aufwacht, ist Rob tot. Doch Carl kann sich an nichts erinnern. Nicht, wie sein Bruder ertrunken ist, oder warum sie an dem See waren und auch nicht, weshalb Neisha, die offensichtlich bei ihnen war, Todesangst vor ihm hat. Er weiß nur, dass er herausfinden muss, was passiert ist. Bevor vollendet wird, was an jenem Tag begann.

Meine Meinung:
"Drowning - Tödliches Element" ist ganz anders, als ich mir das aufgrund des Klappentextes vorgestellt hatte. Die Autorin konnte mich damit wirklich positiv überraschen, auch wenn ich mich erst an ihren Schreibstil gewöhnen musste. Dieser liest sich zwar flüssig, doch manche Sätze waren mir teilweise ein wenig zu abgehackt und wirkten zu sehr wie eine Aufzählung.
Carl, der Ich-Erzähler in dieser Geschichte hat durch die Ereignisse am See sein Gedächtnis verloren und so erfährt der Leser erst nach und nach, was überhaupt passiert ist. Genau wie Carl tappt man erstmal vollkommen im Dunklen. Rachel Ward hat das so gut beschrieben, dass man Carls Gefühle in dieser Situation gut nachvollziehen kann. Besonders wenn es darum geht, eine für ihn fast neue Welt kennenzulernen, da er ja alles vergessen hat. Was für ein seltsames Gefühl muss es sein, in ein Haus zu kommen, dass man eigentlich kennen müsste und es doch komplett neu entdecken muss. Schön fühlt sich das sicher nicht an und dieses beklemmende Gefühl hat die Autorin wunderbar transportieren können. Ebenso verhält es sich mit der Spannung, die von Seite zu Seite immer mehr steigt. Denn immer wieder gibt es Szenen, die teilweise wirklich unheimlich sind und den Leser dazu animieren, immer weiter zu lesen. Carls Vergangenheit wird hier ebenso aufgerollt, wie die Ereignisse am See und die Folgen davon. Er hat es nie leicht gehabt und ist auch jetzt kein typischer "Held". Seine Handlungen kann man gut nachvollziehen, denn sie passen einfach zu dem Bild, dass man sich von ihm machen kann. Neisha, die ebenfalls dabei war, als Carls Bruder starb ist eine Protagonistin, die ich nicht wirklich sympathisch finden konnte, die allerdings eine große Rolle in der ganzen Geschichte spielt. Die Idee, die die Autorin in ihrem Roman verwirklicht hat, ist ungewöhnlich und unheimlich spannend. Das Ende ist noch recht offen, so dass man nur hoffen kann, zu erfahren, wie es mit Carl und Neisha weiter geht.
Fazit:
Rachel Ward konnte mich mit diesem Buch wirklich überraschen. Auch wenn ich mich an ihren Schreibstil erst gewöhnen musste, konnte mich "Drowning - Tödliches Element" absolut fesseln. Die Spannungskurve steigt im Laufe der Geschichte ins Unermessliche, die Charaktere sind interessant und haben viele Ecken und Kanten und Wasser sieht man zum Schluß mit ganz anderen Augen.
Ich vergebe 5 von 5 Punkten!

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