Mittwoch, 17. Juli 2013

Rezension: Carina Bartsch - Kirschroter Sommer

Carina Bartsch - Kirschroter Sommer

rororo
512 Seiten
ISBN: 978-3499227844
Erscheinungsdatum: 25. Januar 2013

Über die Autorin:
Carina Bartsch wurde 1985 im fränkischen Erlangen geboren und lebt in einem kleinen Dorf in der Nähe ihrer Geburtsstadt. Sie brach die Realschule, dann die Wirtschaftsschule und eine Lehre ab. Erst nach diversen Kleinjobs fand sie mit Anfang zwanzig ihre wahre Bestimmung: das Schreiben. Mit ersten Kurzgeschichten gewann sie mehrere Schreibwettbewerbe. Dann wagte sie sich 2011 an ihr Romandebüt, «Kirschroter Sommer», mit dem sie zur erfolgreichsten deutschen Liebesromanautorin im Netz wurde. Auch der Nachfolgeband «Türkisgrüner Winter» avancierte zum E-Book-Bestseller.

Klappentext:
Würdest du deiner ersten Liebe eine zweite Chance geben? Die erste Liebe vergisst man nicht. Niemand weiß das besser als Emely. Nach sieben Jahren trifft sie wieder auf Elyas, den Mann mit den leuchtend türkisgrünen Augen. Der Bruder ihrer besten Freundin hat ihr Leben schon einmal komplett durcheinander gebracht, und die Verletzung sitzt immer noch tief. Emely hasst ihn, aus tiefstem Herzen. Viel lieber lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf den anonymen E-Mail-Schreiber Luca, der mit seinen sensiblen und romantischen Nachrichten ihr Herz berührt. Aber kann man sich wirklich in einen Unbekannten verlieben?

So viele suchen ihr Leben lang vergebens nach ihrem Gegenstück, nach dem fehlenden Teil, das sie komplett macht. Aber weil eine Nadel im Heuhaufen leichter zu finden ist als das, versucht man sich schließlich mit dem zufriedenzugeben, was man stattdessen bekommt und verdrängt mit der Zeit, dass noch etwas anderes, etwas womöglich noch viel Tieferes existieren könnte.
Seite 467

Meine Meinung:
"Kirschroter Sommer" ist eines dieser Bücher, die wohl beinahe jeder gelesen hat (zumindest hat man das Gefühl). Die meisten sind absolut begeistert. Leider ging es mir nicht so. Zwar ist die Geschichte wirklich gut geschrieben und lässt sich schnell und flüssig weglesen, doch für meinen Geschmack gab es ein paar Sachen, die einfach gestört haben. Zum ersten wäre da Emely. Einerseits mochte ich sie anfangs noch ganz gerne, da sie schlagfertig und witzig ist, doch irgendwann ging mir ihre Zickigkeit gegenüber Elyas gehörig auf die Nerven. Natürlich hat sie Gründe dafür, die ich hier nicht verraten möchte, doch ab und an fand ich das einfach übertrieben. Emely weiß oftmals selbst nicht, was sie fühlen möchte bzw. verwehrt sich häufig ihre Gefühle. Dadurch entsteht ein ewiges Hin und Her, welches wohl gut mit 100 Seiten weniger ausgekommen wäre... Auch gibt es Szenen in dem Buch, die ich gar nicht unbedingt wichtig für die Story fand. Die waren zwar da, aber für den Fortgang der Geschichte nicht nötig. Gestört hat mich das zwar nicht so sehr, aufgefallen ist es mir dann aber doch.
Elyas widerrum ist ein Protagonist, den ich nach kurzer Zeit wirklich gerne mochte. Auch er ist schlagfertig, kann ganz schön aufdringlich sein, wenn er etwas will und hat einfach eine einnehmende Art an sich. Das er sich Emelys ewige Zickereien so lange gefallen lässt, finde ich schon recht ungewöhnlich. Die anderen Charaktere sind jetzt nicht unbedingt besonders tiefgründig, aber größtenteils doch recht sympathisch.
Gut gefallen haben mir die vielen Schlagabtäusche zwischen Emely und Elyas schon, auch wenn Emely oftmals übertreibt. Ein gewisser Witz ist durchgängig vorhanden und so macht das Lesen dann auch Spaß. Der Schreibstil erleichtert das Lesen ebenfalls ungemein, auch wenn die Autorin gerne ein paar Schimpfworte hätte weglassen können, allerdings ist das in der heutigen Zeit wohl einfach die Umgangssprache. Ein bisschen vorhersehbar waren gewisse Ereignisse dann ebenfalls, nur leider scheint Emely da ein wenig blind durch ihr Leben zu laufen, denn sonst hätte sie doch wohl bestimmte Dinge mal merken müssen (ich möchte hier nicht spoilern).
Fazit:
Selten ist mir die Bewertung eines Buches so schwer gefallen. Einerseits habe ich das Buch fast verschlungen, weil es sehr gut geschrieben und verdammt witzig ist, andererseits ging mir Emely mit ihrem Gezicke gehörig auf die Nerven und die Story war sehr verhersehbar und langgezogen. Trotzdem möchte ich auch Teil 2 lesen, denn "Kirschroter Sommer" endet mit einem fiesen Cliffhanger und ich möchte zu gerne wissen, wie es mit Emely und Elyas weitergeht (hoffentlich mit etwas weniger Hin und Her). Ich denke, die goldene Mitte passt hier ganz gut, weswegen ich dem Buch 3 von 5 Punkten gebe!

5 Kommentare:

Nazurka hat gesagt…

Du sprichst mir aus dem Munde. Diese Zickerei war irgendwann einfach soooo unerträglich. Die Rezension muss ich auch noch schreiben, aber bei mir wird es dieselbe Bewertung werden. Teil 2 habe ich auch schon begonnen und bin bis Seite 200irgendwas gekommen und seitdem liegt es seit 3 Monaten irgendwo rum... schade eigentlich.

Saris Bücherwelt hat gesagt…

Deine Rezi ist toll und deine Bewertung kann ich sehr gut verstehen.
So ähnlich ging es mir mit "Nach dem Sommer" - klasse Schreibstil, die Story an und für sich toll - aber alles viel zu langatmig und es ist iwie nichts passiert und wenn, war es vorhersehbar.
Es gibt diese "Hype Bücher", die scheinbar jeder gelesen hat ja nicht gerade selten, allerdings empfinde ich die Bücher persönlich immer als Reinfall.
( Bsp. Shades of Grey, Twilight und Nach dem Sommer - jedenfalls für mich.)

LG
Sari

Kittyzer (Sonne) hat gesagt…

Wie schön, dass endlich mal jemand meiner Meinung ist! Ich fand "Kirschroter Sommer" auch insgesamt nur mittelmäßig - irgendwie ist das Ganze ganz süß und der Schreibstil ist sehr schön, aber Emely ging mir unfassbar auf die Nerven mit ihrer Zickigkeit :D
Ich kann dir aber sagen, dass da "Türkisgrüner Winter" wirklich einen Gang zurückschaltet - der gefiel mir sehr viel besser. Ich wünsche dir also sehr viel Spaß beim Folgeband :)

joshi_82 hat gesagt…

Und ich hatte schon Angst, dass ich jetzt zerfleischt werde, weil die meisten das Buch so gerne mochten *lach* Auf Band 2 bin ich ja schon sehr gespannt und hoffe wirklich, dass es da besser wird.

lesenundmehr hat gesagt…

Ich hatte das auch schonmal. Alle geben 5* und ich.... 3.
Manchmal ist das so und ich persönlich finde es immer recht merkwürdig, wenn ein Buch wirklich jeden Lesegeschmack trifft.
Danke für die Rezi :-)