Samstag, 3. Dezember 2011

Rezension: Emma Donoghue - Raum

Emma Donoghue - Raum

Piper
416 Seiten
ISBN: 9783492054669


Über die Autorin:
Emma Donoghue wurde 1969 als jüngste von acht Kindern in Dublin geboren. Sie studierte in Dublin und Cambridge. Nach einem Aufenthalt in London zog sie 1998 nach Ontario in Kanada, wo sie mit ihrer Lebensgefährtin und ihren beiden Kindern lebt. Emma Donoghue ist Autorin zahlreicher Romane und Erzählungen.

Inhalt:
Auch seinen fünften Geburtstag feiert Jack in Raum. Raum hat eine immer verschlossene Tür, ein Oberlicht und ist zwölf Quadratmeter groß. Dort lebt der Kleine mit seiner Mutter. Dort wurde er auch geboren. Jack liebt es fernzusehen, denn da sieht er seine »Freunde«, die Cartoonfiguren. Aber er weiß, dass die Dinge hinter der Mattscheibe nicht echt sind – echt sind nur Ma, er und die Dinge in Raum. Bis der Tag kommt, an dem Ma ihm erklärt, dass es doch eine Welt da draußen gibt und dass sie versuchen müssen, aus Raum zu fliehen …

Meine Meinung:
"Raum" ist eins dieser Bücher, die einen auch noch nach dem Lesen beschäftigen werden, denn natürlich ist dieses Thema kein leichtes und auch in Wirklichkeit immer wieder präsent und beängstigend. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Jack, der schon seit seiner Geburt vor 5 Jahren in einem kleinen Schuppen eingesperrt ist, denn dorthin wurde seine Mutter mit 19 Jahren entführt und eingesperrt und immer wieder vergewaltigt. Jack kennt nur diese kleine Welt und war noch nie in seinem Leben außerhalb dieses Raumes. Deswegen hat seine Mutter ihm auch erzählt, dass es die Welt da draussen eigentlich nur im Fernsehen gibt, einfach um ihn zu schützen und ihm nicht das Gefühl zu geben, etwas zu verpassen. Doch irgendwann kommt der Moment, in dem sie mit ihm flüchten will und ihm von der Welt da draussen erzählt... Ich fand es wahnsinnig interessant, zu lesen, wie man sich die Zeit in so einem beengten Lebensraum vertreibt, um nicht total wahnsinnig zu werden und wie man ein so kleines Kind so beschäftigt, dass es sich nicht nur langweilt. Die Autorin hat sich meiner Meinung nach gut in ein Kind in diesem Alter hineinversetzen können, so dass man selbst das auch tun konnte. Ich selbst habe auch einen Sohn in dem Alter und könnte mir absolut nicht vorstellen, wie das für ihn wäre, so aktiv und freiheitsliebend wie er ist. Und natürlich möchte ich ihn mir auch gar nicht in so einer Situation vorstellen, denn stellenweise musste ich schon schwer mit mir kämpfen, da mich das Buch sehr berührt hat. Jack ist ein liebenswertes Kind, dem man natürlich anmerkt, wie er aufgewachsen ist. Er ist intelligent, aber eben total unsozial. Seine Mutter tut alles, um ihn zu beschützen und hat das starke Bedürfniss endlich nach so langer Zeit aus ihrem Gefängnis entfliehen zu können. Was ich noch wahnsinnig interessant gefunden hätte, wäre die Geschichte auch aus Sicht der Mutter und des Täters zu lesen.
Für mich ein ganz besonderes Buch, mit besonderen Charakteren. Sicher nicht jedermanns Sache, aber es lohnt sich, sich darauf einzulassen.

1 Kommentar:

Bia (Bianca) hat gesagt…

Uiii wieder so eine tolle Chance! Dankeschön!
Wünsche einen schönen Sonntag!

LG Bia