Samstag, 31. März 2012

Rezension: Stephan R. Bellem - Welt aus Staub

Stephan R. Bellem - Welt aus Staub

Ueberreuter
397 Seiten
ISBN 978-3-8000-9553-7


Über den Autor:
Stephan R. Bellem wurde 1981 in Heidelberg geboren, wo er seit geraumer Zeit das pulsierende Leben der Universitätsstadt genießt. Nach dem Abitur schloss er zunächst eine Lehre als Bankkaufmann ab, kehrte der Finanzwelt dann allerdings den Rücken, um Soziologie zu studieren. Die freiere Zeiteinteilung des Studiums erlaubt es ihm, sich stärker auf das Schreiben zu konzentrieren.
Zur Schriftstellerei kam er mit dreizehn Jahren - zunächst in Form von kurzen Texten für Rollenspiele oder Kurzgeschichten.

Inhalt:
Im Jahr 2177 ist die Erde ein toter Planet. Ein Pilz hat sämtliche Vegetation vom Angesicht der Welt getilgt, und die überlebenden Menschen in die Zuflucht der Megacitys gezwungen. Einige wenige Reiche herrschen über Millionen von Mittellosen. In dieser dunkelsten Stunde der Menschheit erheben sich vier Menschen, um das Schicksal des Planeten zu verändern: Danny, ein junger Ingenieur in der einzigen Firma, die Lebensmittel herstellt; Tessa, eine Prostituierte, die sich Nacht für Nacht auf den Straßen einer der letzten Städte des Planeten durchschlägt; Elaine, eine Schmugglerin, die den sterbenden Planeten nach lebendigen Pflanzen absucht, die sie an den Meistbietenden verkaufen kann; und schließlich Sam, der an der ersten oberirdischen Plantage arbeitet, die die Menschheit vom Pilz befreien könnte. Wenn ihr Leben bis zu ihrer ersten Begegnung schon kein Zuckerschlecken war, so beginnt danach der Ärger erst richtig.

Meine Meinung:
"Welt aus Staub" ist ein absoluter Pageturner für mich gewesen und ich konnte dieses Buch einfach kaum noch aus der Hand legen. Stephan R. Bellem hat einen wirklich fesselnden Schreibstil und man fliegt nur so über die Seiten. Selbst wenn gar nicht viel passiert, möchte man immer nur weiterlesen und für mich hätte das Buch gerne noch ein wenig dicker sein dürfen. Die Welt, wie der Autor sie hier beschreibt, ist ziemlich düster, denn so ziemlich alle Pflanzen wurden durch einen Pilz vernichtet und alle Menschen leben in sogenannten Megacitys ziemlich zusammengepfercht, wobei die Reichen natürlich das bessere Leben führen. Ich glaube, in so einer Welt möchte keiner leben und doch fand ich gerade die Beschreibungen eben dieser total faszinierend. Natürlich gibt es Menschen, die etwas dafür tun wollen, dass es langsam wieder aufwärts geht und der Autor schafft es gekonnt, die Schicksale von den 4 Schlüsselpersonen hier zusammenzuführen. Dabei sind diese Protagonisten doch so grundverschieden. Und gerade das hat mir so gut gefallen. Denn jeder hat hier seine Macken, keiner ist perfekt (eher im Gegenteil) und trotzdem haben alle ein gemeinsames Ziel, wofür es sich zu lämpfen lohnt. Besonders gut gefallen hat mir Elaine. Sie ist eigentlich eine knallharte Einzelkämpferin, die sich mit dem Schmuggel von Pflanzen durchschlägt, verdammt clever ist und hinter deren harter Schale sich ein weicher Kern verbirgt. Der Autor schreckt nicht davor zurück, auch liebgewonnene Charaktere, aus dem Weg räumen zu lassen, was man ja eigentlich recht selten erlebt. Hier hat das allerdings perfekt gepasst, wenn auch ein wenig traurig gestimmt. Das Ende ist Herrn Bellem besonders gut gelungen, finde ich. Fast bis zum Schluss weiss man nicht, wer auf welcher Seite steht und immer wieder hat es der Autor geschafft, mich zu überraschen. Nach und nach werden die Gründe für alles, was im Vorfeld passiert ist, aufgedröselt. So kann man das Buch beinah befriedigt zur Seite legen - beinah nur deshalb, weil ich gerne mehr lesen möchte von diesen Protagonisten, aber auch von dieser Welt, wie Herr Bellem sie hier beschreibt. Übrigens handelt es sich hierbei auf keinen Fall um ein Jugendbuch, da manche Szenen doch recht brutal beschrieben sind.

5 Kommentare:

Leseengels Bücherblog hat gesagt…

Das Buch klingt echt gut, das möchte ich auch noch lesen.

Tina hat gesagt…

Kann dir nur zustimmen, mir hat "Welt aus Staub" auch gut gefallen! Ich würde das Buch ebenso eher für Erwachsene empfehlen, da sind einige heftige Stellen dabei. Immerhin wird nichts beschönigt und wirkt dadurch realistischer.

Liebe Grüße!

Larii hat gesagt…

Hört sich sehr gut an :) Wird direkt mal auf meine Wunschliste gepackt.

Christina hat gesagt…

*___* Toll toll toll!
Ich habe erst vor ein paar Monaten mit dem Lesen solcher Endzeit-Szenarios angefangen und finde sie super interessant. Jetzt bin ich umso glücklicher, dass ich deinen Lesetipp bekommen habe! Der wandert sofort auf meine Amazon-Wunschliste! :)

Vielen Dank!
Christina

Petra hat gesagt…

Oh, das Buch interessiert mich jetzt aber auch! Ich mag gerne solch aufregenden Geschichten. Generell lese ich aber gerna us den verschiedensten Genren. Scheint bei dir ja ähnlich zu sein, wenn ich mich hier so umshee. Da kann ich die den Privatverlag Frieling Verlag empfehlen. Der bietet da nämlich die nötige Vielfalt :)

Alles liebe!